Einige alte und neue Bilder hängen bis Februar im Pfarrzentrum Altach, Einladungen und Aufrufe zur Besinnung mitten in der Bilderflut des Internetzeitalters.

Einige Burnt Faces (Verbrannte Gesichter) ©Serie von Heilgard Bertel
Noch für die graue Stirnwand der Vorgänger-Kirche von Lucia Lienhard-Giesinger gemalt, prägt das Weihnachts-Tuch derzeit den Kirchenraum: Das neugeborene Kind liegt zwischen Himmel und Erde, in seiner Angewiesenheit Gestirns- und Engel-Welten und die Kummenbergregion verbindend. Das große Bild ist ein einziger farbiger Hauch, der Frieden zwischen Mensch und Tier, Löwe und Lamm, Mann und Frau verheißt.

In der Kapelle wartet die Reproduktion einer russischen Ikone aus dem 15. Jahrhundert auf Betrachter. Dargestellt ist auf Goldgrund die biblische Szene des Besuchs von Fremden (oder ist es ein Fremder? – jedenfalls kommt er von Gott wie alle Gäste) bei Abraham und Sara, die dem alten Paar den ersehnten Nachwuchs verheißen. Alle Beteiligten, Gäste wie Gastgeber, sind vom Glanz dieser Verheißung umgeben, die das Leben selbst ist.
Im Foyer hängt bis Lichtmess (2. Februar) wieder die Vorlage für das Glasfenster im Caritas Baby Hospital in Bethlehem. Die Schweizer Malerin Maria Hafner (1923 – 2018, auch sonst mit mehreren Werken im Pfarrzentrum präsent) hat es für das einzige Kinderspital im Westjordanland unter schwierigen Bedingungen geschaffen. Den Armen, Hirten ohne Dach über dem Kopf, erscheint der Engel, der die Geburt des Erlösers inmitten von Armut und Fremdherrschaft verkündet, Frieden unter den Menschen, die Gott liebt.
Ein einziger Schrei nach Frieden ist Burnt Faces - eine Serie verbrannter, fast ausgelöschter Gesichter aus Asche und Farbe aus dem Atelier der Hohenemser Malerin und Maltherapeutin Heilgard Bertel. Sie entstand schon vor einem Jahrzehnt angesichts des mörderischen Geschehens in Syrien und steht als Mahnmal zur Verfügung, bis wenigstens das Grauen des Überfalls und der Verwüstung der Ukraine ein Ende hat. In der Fastenzeit wird - im Zusammenhang mit einer Soiree – die Fotoausstellung ukrainisches Fototagebuch, initiiert von einem Schweizer Fotografen unter Beteiligug von dreißig ukrainischen KollegInnen im Foyer des Altacher Pfarrzentrums zu sehen sein: Kein Blut, nur die täglichen Folgen dessen, was Krieg heißt.