Bild aus Wiener Dorotheum geklaut: Prozess im September

Am 12. September muss sich einer der drei Männer am Wiener Landesgericht verantworten, die am 26. November 2018 ein Renoir-Gemälde aus dem Dorotheum gestohlen hatten. Der Ukrainer war Mitte Dezember in Amsterdam festgenommen worden, am 28. Dezember wurde der 59-Jährige nach Wien überstellt. Seither befindet sich der einschlägig vorbestrafte, auf Kunst-Diebstähle spezialisierte Profi in U-Haft.
Der Angeklagte wurde in seiner Heimat 2005 abgeurteilt, nachdem er ein Gemälde des russischen Malers Iwan Konstantinowitsch Aiwasowski aus einem ukrainischen Museum entwendet hatte. Den Coup im Dorotheum soll er im Rahmen einer kriminellen Vereinigung federführend organisiert und mit zwei Landsleuten durchgeführt haben.
Renoir-Gemälde aus Wiener Dorotheum gestohlen
Die Diebe betraten um 17.15 Uhr das Auktionshaus und begaben sich zielgerichtet zu dem im zweiten Stock ausgestellten Werk von Pierre August Renoir, das zwei Tage später bei einer Auktion für Klassische Moderne unter den Hammer hätte kommen sollen. Sie nahmen das Werk aus dem Rahmen und verließen damit unbehelligt das Gebäude in der Dorotheergasse. Das 1895 entstandene, 27 mal 40 Zentimeter große Landschaftsgemälde "Bretonische Küstenlandschaft" wurde auf einen Wert zwischen 120.000 und 160.000 Euro geschätzt.
Einer der beiden Komplizen des Mannes wurde im Frühjahr in der Ukraine festgenommen. "Er befindet sich dort wegen Mordes in Haft", teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wien, Thomas Vecsey, auf APA-Anfrage mit. Insofern und weil die Ukraine ihre Staatsbürger wegen im Ausland begangener Delikte üblicherweise nicht ausliefert, ist es wenig wahrscheinlich, dass die Wiener Justiz auf den Ukrainer zugreifen kann. Der dritte Mann - ebenfalls ein gebürtiger Ukrainer - und das abhandengekommene Gemälde sind vorerst weiter verschwunden.
(APA/red)