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Andreas Linder im VOL.AT-Interview.
Andreas Linder im VOL.AT-Interview. ©VOL.AT/Schwärzler

Bier: "Das Konsumverhalten hat sich verändert"

Seit fast zwei Jahren gibt es schon das kleine Mohren Spezial in der 0,33 Liter Flasche. Pfiff-Trinker vermissen teilweise auf Veranstaltungen das kleine Pfiff. Doch wie gut kommt das kleine Spezial tatsächlich an? Und hat es den Geschmack verändert?

"Es hat die Erwartungen übertroffen", resümiert Mohrenbräu-Marketingleiter Andreas Linder fast zwei Jahre kleines Spezial. Die kleine Version des beliebten Bieres wurde damals aufgrund von Umfragen am 15. März 2022 auf den Markt gebracht. "Es war der Wunsch da: Warum habt ihr das Spezial nicht auch in klein?", so der 43-Jährige.

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Kräftige Biere als Favorit

Denn manchen Kunden sei das große Spezial zu groß gewesen. Diese hätten sich trotzdem den Geschmack des Spezials in kleinen Flaschen gewünscht. "Vorarlberger mögen kräftige Biere. Das geht ein bisschen gegen den Trend, den es sonst so gibt", sagt er. "Deswegen haben wir vorab ausführlich diskutiert, ob wir es in kleine Flaschen füllen."

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Jedes dritte getrunkene Bier ist ein Spezial. ©VOL.AT/Schwärzler
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Auswirkungen auf das Pfiff

Die, die aufgrund der kleinen Flasche das Pfiff getrunken haben, sind teilweise seitdem auch zu Spezial-Trinkern geworden. Dies seien jedoch wenige, beteuert Linder. 30 Prozent des Marktanteils macht das Spezialbier aus und 10 Prozent das Pfiff. Verkauft wird natürlich auch immer noch das 0,5 Liter Spezial-Bier, resümiert Linder.

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Andreas Linder im VOL.AT-Interview. ©VOL.AT/Schwärzler

Vorarlberger trinken weniger Bier

Eine heute geringere Pfiffproduktion kann Linder jedoch nicht auf das neue 0,33 Liter Spezial zurückführen. Stattdessen werde generell weniger Bier produziert - sowohl Pfiff als auch Spezial. Denn die Vorarlberger trinken weniger Bier als früher. Gründe sind laut Linder, dass es ein breiteres Getränkeangebot gibt und die Leute bewusster konsumieren und weniger in Clubs gehen. "Das Konsumverhalten hat sich verändert. Der Verbraucher kauft bewusster ein und überlegt sich, wann er Genussgüter zu sich nimmt und wann er keinen Alkohol trinkt", so Linder.

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In der Produktion rauschen die Flaschen über das Band.

Dass es auf manchen Veranstaltungen, wie Weihnachtsmärkten, teilweise vorwiegend Spezial gibt, erklärt der 43-Jährige folgend: "Jedes dritte getrunkene Bier ist ein Spezial. Deswegen trifft man so am besten den Geschmack der Kunden."

130. Geburtstag

Als VOL.AT ihn auf Spekulationen auf Social Media anspricht, dass sich der Geschmack geändert haben könnte, entgegnet er ein klares "Nein". Weder der Braumeister noch die Rezeptur seien geändert worden, betont er. Dies scheint auch nicht geplant sein. "Das Spezial hat dieses Jahr den 130. Geburtstag und eine lange Tradition. An der Rezeptur wird nicht gedreht", so Linder.

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Die Reklamationen betrafen hauptsächlich die Verpackung, nicht den Inhalt. ©VOL.AT/Schwärzler

Doch wie kann es dann sein, dass das Bier nicht immer gleich schmeckt? "Geschmack ist etwas sehr Subjektives", so der Marketingleiter. Dieser sei von der Tagesverfassung abhängig. "Da hat vieles eine Auswirkungen, wie: Fühle ich mich selber gut? Was habe ich davor gegessen? In welchem Umfeld trinke ich das Bier? Das hat alles Auswirkung darauf, wie es mir schmeckt."

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Bereit für den Kunden.

Wie lagere ich Bier richtig?

Er erinnert aber gleichzeitig daran, dass sehr wohl die falsche Lagerung den Geschmack verändern kann. Wie lagert man das Bier richtig? "Auf jeden Fall soll es dunkel sein und nicht der direkten Sonnenausstrahlung ausgesetzt sein und es soll kühl sein", so Linder.

Kühl bedeutet laut dem 43-Jährigen Kellertemperatur oder trinkfertige im Kühlschrank. Vom Lagern auf dem Balkon oder im Kofferraum des Autos rät er klar aufgrund der wechselnden Temperaturen oder der Sonneneinstrahlung ab. Die meisten Reklamationen erhalte Mohrenbräu jedoch nicht aufgrund des Geschmacks, sondern aufgrund der Verpackung - wie etwa ein nicht gut aufgeklebtes Etikett, eine schmutzige Kiste oder Ähnliches.

Auf die Frage, welches das einzig wahre Spezial ist, will er nicht antworten. Die einen würden das große und die andere das kleine als das wahre Spezial bezeichnen, so Linder.

(VOL.AT)

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