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Bewegung ist auch im Winter in

Bewegung ist Trumpf und dient der Gesundheit, wie jeder weiß – im Sommer sind dementsprechend viele mit dem Rad unterwegs, sie schwimmen, wandern oder vergnügen sich bei anderen Sportarten.

Ganz anders sieht es in der kalten Jahreszeit aus: Viele verkriechen sich in den eigenen vier Wänden, die sportlichen Aktivitäten werden auf ein Minimum reduziert oder überhaupt eingestellt. Völlig falsch, kritisieren die Mediziner – nur ganzjährige Bewegung steigert die Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Auch wenn der innere Schweinehund bei Minusgraden im Freien schwer niederzukämpfen ist – „regelmäßige Bewegung heißt ganzjähriges Training“, betont Univ. Prof. Dr. Paul Haber, Leiter der Ambulanz für Sport- und Leistungsmedizin im AKH Wien, „das heißt an drei Tagen pro Woche, 52 Wochen im Jahr bis ans Lebensende. Das wäre das Ziel.“ Dabei hat Training für den Experten nichts mit Leistungssport zu tun, sondern nur mit Bewegung. Er empfiehlt zwei Trainings-Arten: Ausdauer- und Krafttraining.

Keine Marathons

Für Ersteres ist es keineswegs notwendig, sich Marathonqualitäten anzutrainieren: Haber empfiehlt Joggen, Schwimmen, Skaten, Eislaufen, Langlaufen, Nordic Walking, Radfahren oder steppen, die alle „einen zyklischen Ablauf mit geringem Krafteinsatz“ haben. Wintertraining muss nicht unbedingt im Freien stattfinden, sondern ist auch im Fitnesscenter oder auf dem Home-Trainer möglich. Der Nutzen des Ausdauertrainings ist klar: „Es ist praktisch völlig ungefährlich, höchstens die Gefahr eines Sturzes oder Umkippens besteht. Das Training an sich ist auf jeden Fall gesund.“ Das zweite Standbein, nämlich das Krafttraining, darf aber nicht vergessen werden.

Es geht dabei nicht um muskelbepackte Bodybuilder und riesige Hanteln. „Enscheidend ist“, so der Fachmann, „das man weiß, wie‘s geht.“ Für ein optimales Ganzkörpertraining sollten neun verschiedene Übungen gemacht werden: Zwei für die Ellbogen, vier für die Schulter, zwei für den Rumpf (Bauch- und Rückenmuskeln) und eine für die Beine. Allerdings sollte man sich dabei von einem Fachmann instruieren und gelegentlich kontrollieren lassen.

Spaziergang zuwenig

Nur Spazierengehen reicht jedenfalls nicht, um fit und gesund zu bleiben. Habers Tipp lautet dreimaliges Training pro Woche, und das 52 Mal im Jahr: „Wenn man die Leistungsfähigkeit verbessern will, muss die Anstrengung ein Minimalmaß erreichen.“ Als erstes empfiehlt er eine sportmedizinische Untersuchung mit einem Leistungscheck, dann kann die Belastung festgelegt und später langsam gesteigert werden.

Ganz wichtig ist natürlich auch der „Spaß an der Freud“ – wenn man sein sportliches Hobby nicht gerne macht, ist das Ende fast schon programmiert. Als einzige „Entschuldigung“ für eine Trainingspause lässt Fachmann Haber übrigens eine Grippe oder einen schweren Schnupfen gelten – dann ist wirklich eine Auszeit angesagt.

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