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Bewegung in der Dentalwelt

Mehr als 250 Zahnärzte, Zahnarzt- und Prophylaxeassistentinnen haben an dem Kongress teilgenommen.
Mehr als 250 Zahnärzte, Zahnarzt- und Prophylaxeassistentinnen haben an dem Kongress teilgenommen. ©Alexander Ess/Landesahnärztekammer Vorarlberg
Die Zahnheilkunde verschmilzt immer stärker mit digitalen Verfahren und bringt zahlreiche Vorteile für die Patienten – diese wurden am 1. Vorarlberger Zahnärztetag umfassend behandelt.

Die Digitalisierung schreitet in der Zahnheilkunde unaufhaltsam voran und bietet enorme Chancen bei der Patientenbehandlung. Das bewegt auch die Branche in Vorarlberg – mehr als 250 Zahnärzte, Zahnarzt- und Prophylaxeassistenten besuchten vergangene Woche den fächerübergreifenden 1. Vorarlberger Zahnärztetag im Montforthaus in Feldkirch. „Die Digitalisierung erleichtert die Behandlungen. Sie ermöglicht noch höhere Qualität in der Zahntechnik, exaktere Vorhersagen, oft kürzere Behandlungszeiten und kosmetisch noch schönere Ergebnisse. Außerdem sind im Vergleich zu früher viele Behandlungen dank computergesteuerter Verfahren nahezu schmerzfrei“, betont OMR Dr. Gerhart Bachmann, Präsident der Landeszahnärztekammer Vorarlberg.

 

Es sind vor allem neue Technologien, die den Patientinnen und Patienten den Besuch beim Zahnarzt erleichtern. „Mittels 3D-Verfahren fließen heute umfassende Daten wie beispielsweise die Zahnstellung und die Stellung der Kiefer zueinander mit ein, dadurch können wir Implantate und Zahnregulierungen exakter planen. Das ermöglicht uns, eine Vorhersage der Behandlungsergebnisse selbst bei schwierigen Fällen zu treffen. Komplikationen bei der Behandlung können wir damit vorbeugen“, erklärt DDr. Peter Kapeller, Vizepräsident der Landeszahnärztekammer.

 

Höchste Präzision

Mit der computergesteuerten Fertigungstechnik CAD/CAM sind die Zahnmediziner beispielsweise heute in der Lage, hochwertigen und passgenaueren Zahnersatz herzustellen. „Dies hat uns auch das Arbeiten mit hochwertigen Werkstoffen wie besonderen Keramiken ermöglicht, die für die Patienten noch verträglicher und zudem belastbarer sind“, so Kapeller. Die digitalisierten Daten werden an einen Fräsroboter übermittelt, der in kurzer Zeit Kronen, Brücken, Inlays und Veneers mit höchster Präzision herstellt. Dadurch sind auch minimalinvasive Eingriffe leichter umzusetzen. Der Vorteil für den Patienten: Es kann möglichst viel Zahnsubstanz erhalten bleiben.

Außerdem lassen sich unter gewissen Voraussetzungen beispielsweise herausnehmbare „Zahnspangen“ herstellen, die in kürzerer Zeit bestimmte Zahnfehlstellungen korrigieren, angenehm zu tragen und nahezu unsichtbar sind. Diese kieferorthopädischen Schienen werden mit der fortschrittlichsten 3D-Drucktechnik individuell für jede Patientin und jeden Patienten in den USA hergestellt.

 

Berufsbild im Wandel

Die Innovationen haben auch dazu geführt, dass sich die Anforderungen und Berufsbilder des gesamten Praxis-Teams wandeln. „Schon alleine das Praxismanagement hat sich durch die Digitalisierung erweitert, da sich beispielsweise die Informationen der Patienten durch das digitale Röntgen und die digitale Bissnahme um ein Vielfaches erhöht haben“, verdeutlicht Bachmann. Diese Daten zusammenzuführen und bestmöglich zu nutzen, ist dabei eine besondere Herausforderung, weiß er: „Damit die Informationen bei der Behandlung auch auf dem schnellsten Weg mit dem Zahntechniker geteilt werden können, benötigt es einige Schnittstellen.“

Die Digitalisierung bringt aber nicht nur für die Ärzte und Zahntechniker eine große Herausforderung mit sich, sondern gestaltet auch den Bereich der Zahnarzt- und Prophylaxeassistentinnen anspruchsvoller und interessanter. „Die Aufgaben wachsen zunehmend durch den technischen Fortschritt – und machen die Berufe noch vielseitiger. Nichtsdestotrotz ist es auch in unserer Branche schwieriger geworden, Nachwuchs zu finden. Umso wichtiger ist es für uns, das vorhandene Personal zu binden und unsere Mitglieder mit Weiterbildungen zu unterstützen. Nur so können sie den neuen Gegebenheiten adäquat begegnen. Zudem ist es unser Ziel, neue Talente langfristig für die Branche zu begeistern“, betonen Gerhart Bachmann und Peter Kapeller.

 

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