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Betrugsversuche bei Coronahilfen: 1.116 "Risikoanträge" identifiziert

Laut Blümel wird gegen "schwarze Schafe" konsequent vorgegangen.
Laut Blümel wird gegen "schwarze Schafe" konsequent vorgegangen. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Seit es die Coronahilfen gibt, gibt es diesbezüglich auch Betrugsversuche. Bisher konnten 1.116 "Risikoanträge" identifiziert und ein Schaden in Summe von 22 Mio. Euro verhindert werden.

Betrugsversuchen mit Coronahilfen wird in Österreich seit einem Jahr nachgegangen - seit damals hat das Finanzministerium 1.116 "Risikoanträge" identifiziert und Betrugsversuche in Höhe von 22 Mio. Euro schon im Vorfeld verhindert. Diese Fälle betreffen laut Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) Unternehmer mit rechtskräftigen Finanzstrafen, inaktive Firmen, Betriebe in Konkurs oder Insolvenz oder auch aktengelöschte Unternehmen. Gegen "schwarze Schafe" gehe man konsequent vor.

Von Beginn an Maßnahmen gegen Betrug gesetzt

Seit Anfang der Krise helfe man so rasch wie möglich und so kulant wie nötig, so Blümel in einer der APA übermittelten Stellungnahme. Wenn sich einige wenige während der Krise aber auf Steuerzahler-Kosten bereichern, gebe es "kein Verständnis". Deshalb habe man von Beginn an Maßnahmen gesetzt, um Betrug und Missbrauch bestmöglich schon im Vorhinein zu unterbinden. Laut Finanzministerium werden auf der FinanzOnline-Plattform täglich 118.000 Anliegen bearbeitet, insgesamt gab es dort voriges Jahr rund 5,3 Millionen User.

Um Missbrauch oder Betrug so weit wie möglich zu unterbinden, werden die eingereichten Anträge vor der Bearbeitung einer Vorfeldanalyse unterzogen. Durchgeführt werden die risikobasierten Analysen im Predictive Analytics Competence Center des Finanzministeriums. Sie bedienen sich alter Steuerdatensätze und gleichen sie ab. Verifiziert wird regelmäßig auch, welche Wirtschafts- und Steuerprüfer aktiv und prüfberechtigt sind.

Da in Österreich alle Prüfer Kammermitglieder sein müssen, übermitteln die Wirtschaftskammer und die Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer laufend aktualisierte Listen an das Finanzministerium, welche Prüfer noch aktiv und prüfberechtigt sind. Diese Daten werden bei Beantragung einer Hilfe durch einen Wirtschafts- oder Steuerprüfer abgeglichen, eine falsche Meldung würde einen Alarm auslösen.

Deutschland: Betrüger gaben sich als Wirtschaftsprüfer aus

In Deutschland hatten sich Betrüger fälschlich als Wirtschaftsprüfer ausgegeben, um Hilfsgelder für Unternehmen zu beantragen; möglich war das dort auch, weil teils neue Datenbanken mit neuen Datensätzen ins Leben gerufen wurden. In Österreich dagegen ist auch für Neugründungen eine Hilfe nur dann vorgesehen, wenn das Gründungsdatum vor Bekanntgabe der Hilfe lag, wird seitens des Finanzministeriums betont.

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(APA/Red)

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