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Bestsellerautor Robert Schneider erklärt Ende der Schriftstellerkarriere und Neuanfang als Filmregisseur

Robert Schneider, Autor und Filmemacher aus Meschach.
Robert Schneider, Autor und Filmemacher aus Meschach. ©(Bild: Waitz)
Götzis. Sein Roman "Schlafes Bruder" wurde zum Weltbestseller und verkaufte sich 1,8 Millionen Mal. Schriftsteller Robert Schneider beschreibt im Magazin OOOM das Ende seiner Schriftstellerkarriere und den Neuanfang: "Ich wollte und konnte nicht mehr schreiben. Also riskierte ich alles und hörte auf. Was dann kam, war schiere Verzweiflung, weil es um meine Existenz ging. Das Telefon klingelt nicht mehr - du wirst belanglos".
Robert Schneider - "24 x Leuchten"


Da seine Frau Christina, mit der Schneider drei Söhne im Alter von zwei, vier und sechs Jahren hat, Pilotin bei der Lufthansa ist, entschied er sich, Hausmann zu werden und managt seitdem im kleinen Ort Meschach bei Götzis die Familie. Bücher will er vorerst keine mehr verfassen, dafür hat er mit seinem Partner Rudolf Meixner die Filmfirma Mediavita Film gegründet und produziert und gestaltet mit Leidenschaft Filme: “Ich wusste, dass ich das machen möchte, und habe bei einem ORF-Kameramann in Vorarlberg monatelang den professionellen Umgang mit der Kamera gelernt. Mit 50 Jahren habe ich mich also hingesetzt und mir alles von null an angeeignet”.

Doku über Kardinal Schönborns Mutter Eleonore

In seinem Haus in Meschach hat Schneider ein eigenes Studio eingerichtet, wo er vom Schnitt bis zum Komponieren der Filmmusik alles selber macht: “Ich habe Musik studiert und wusste, dass ich ein Bild machen, die Musik dazu komponieren und die Geschichte erzählen kann. Das hat mich fasziniert. Ich bin heute kein Schriftsteller mehr, ich bin Traumerfüller und Filmemacher.”

Seinen ersten Film produzierte er gerade für ARTE: “Ich fand in einer 95-jährigen alten Dame, Eleonore, meine erste Interviewpartnerin, die über ihr Leben erzählte, während ich unser Gespräch filmte. Sie ist die Mutter von Wiens Kardinal Christoph Schönborn. Ich habe geschnitten, produziert, die Musik dazu gemacht und ARTE als Partner gewonnen”.

Das gesamte Interview mit Robert Schneider ist ab 18. Dezember in OOOM nachzulesen. OOOM íst ein neues, 180-Seiten starkes Magazin des Verlages PRIMA VISTA LIFE in Wien, das Pioniere, Visionäre und Vordenker ebenso präsentiert wie Persönlichkeiten und Stories aus den Bereichen Kunst, Design, Architektur und Lifestyle. Herausgeber und Chefredakteur ist Georg Kindel.

Robert Schneider mit “24 Mal Leuchten” auf VOL.AT

Aktuell ist Robert Schneiders Werk “24 Mal Leuchten” täglich im Advent auf VOL.AT zu sehen. “Ich habe mit dem Projekt im Frühjahr angefangen, ohne zu wissen, was für eine Dramatik sich in der Flüchtlingsthematik im Lauf des Jahres entwickeln würde. Ich sah Bilder von Hundertschaften von Flüchtlingen an Bahnhöfen. Das hat mich gestört, denn damit wurde durch diverse Medien bewusst oder unbewusst Angst geschürt, so als würde Österreich von Flüchtlingen überrannt werden”, erzählt Robert Schneider im Interview. Seine Idee war es, den Einzelschicksalen ein Gesicht zu geben. “Ich habe 24 Menschen ausgewählt und versucht, diesen Menschen wenigstens eine Minute lang so etwas wie ihre Würde zurückzugeben, die ihnen im Krieg genommen worden war.” Der Bogen spannt sich dabei vom “akuten” Flüchtling bis zu Frau Eleonore Schönborn, der Mutter des Kardinals, die 1945 mit drei kleinen Kindern aus der ehemaligen Tschechoslowakei flüchten musste. “Ich wollte auch zeigen, wie sich ehemalige Flüchtlinge auf großartige Weise in diesem Land integriert haben, hier arbeiten, Familien gegründet haben, ein großer Gewinn für unser Land geworden sind.”

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