Bestohlener Dealer stach in Floridsdorf mit Messer zu - ein Jahr Haft
Die Selbstjustiz des 24-jährigen Dealers wurde von der Richterin Beate Matschnig wie folgt kommentiert: “Dass Sie in Rage runterrennen, wird jeder verstehen. Dass Sie dem aber hinterrücks in den Rücken stechen, da hört sich’s auf.” Der Mann, der zuletzt in seiner Wohnung im 21. Bezirk regelmäßig Cannabis verkaufte, hatte sich an einem jungen Burschen gerächt, der vorgab, “Gras” erwerben zu wollen, dann jedoch Suchtgift, den Laptop und das Mobiltelefon des Dealers mitgehen ließ.
Dealer verfolgte den flüchetenden Dieb mit einem Messer
Der 19-Jährige hatte dem Älteren im Zuge der “Verkaufsverhandlungen” eine Ohrfeige versetzt und sich dessen Wertsachen angeeignet. Damit lief er aus der Wohnung. Der Dealer schnappte sich ein Küchenmesser, verfolgte den Flüchtenden, holte ihn im Stiegenhaus ein, “und dann hab’ ich ihn am Leiberl zurückgerissen. Wie das mit dem Messer passiert ist, weiß ich nicht”, behauptete der 24-Jährige.
Für die Gerichtsmedizinerin waren diese Angaben nicht glaubhaft. Das Messer mit einer Klingenlänge von 23,5 Zentimeter war dem 19-Jährigen praktisch bis zur Wirbelsäule in den Rücken eingedrungen.
Gericht verurteilt Dieb und Dealer zu Haftstrafen
Der mehrfach einschlägig vorbestrafte Dealer wurde wegen schwerer Körperverletzung zu einem Jahr Haft verurteilt. Der mitangeklagte, ebenfalls gerichtlich vorbelastete Dieb, der sich geständig verantwortet hatte, fasste acht Monate aus. Beide Männer nahmen ihre Strafen an. (APA)