Besser dran in Österreich: Gläubiger und die Insolvenzquoten

Im Vergleich zu anderen Ländern haben es Gläubiger in Österreich bei Unternehmensinsolvenzen besser. Dank des Insolvenzrechts in Österreich erhalten unbesicherte Gläubiger oft höhere Quoten, profitieren von kürzeren Verfahren und haben höhere Chancen auf Unternehmenssanierungen. Dies teilt der Alpenländische Kreditorenverband (AKV Europa) mit. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass fast ein Drittel der Insolvenzverfahren mit einem Entschuldungsvorschlag enden, ein international beeindruckendes Ergebnis.

Positive Entwicklung bei Sanierungsplänen
In den letzten Jahren konnten in etwa 25 bis 30 Prozent der Insolvenzverfahren Sanierungspläne mit den Gläubigern vereinbart werden. Bei rund 6,5 bis 7,4 Prozent der Fälle kam es sogar nach einer Unternehmensschließung zu Zahlungsplänen. Diese Entschuldungsvorschläge ermöglichen Gläubigern oft, mehr als die gesetzliche Mindestquote zu erhalten. Einige Gläubiger bekamen sogar ihre gesamten Forderungen erfüllt.
Durchschnittliche und Medianquoten bei Sanierungsplänen
Die durchschnittliche Quote bei der Annahme eines Sanierungsplanes liegt bei rund 42 Prozent. Interessanterweise verteilen sich die ausgezahlten Quoten gleichmäßig um den Medianwert von etwa 25 Prozent, was zeigt, dass die Hälfte der Gläubiger mehr, die andere Hälfte weniger erhält.
Situation ohne Sanierungsplan
Falls kein Sanierungsplan zustande kommt und es zur Verteilung der Aktiva kommt, liegt die Durchschnittsquote bei etwa 15 Prozent, mit Medianwerten von 6,6 bis 7,2 Prozent. Trotz der positiven Tendenzen erleben circa 27 bis 29 Prozent der Gläubiger den Fall, dass sie keine Rückzahlungen erhalten.
Abschluss und aktuelle Zahlen
Im Vorjahr wurden 2.837 Firmeninsolvenzen erfolgreich abgeschlossen, während bis zum 20. März dieses Jahres bereits 678 (23,9 Prozent) Insolvenzen beendet wurden. Dies unterstreicht, dass Österreichs Insolvenzrecht effektive Wege bietet, um Gläubigern in schwierigen Zeiten zu helfen.
(VOL.AT)