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Bescheid sorgt für dicke Luft

Die geplante Skigebietsverbindung im Überblick
Die geplante Skigebietsverbindung im Überblick
Lech, Bregenz - Schlagabtausch zwischen Skilifte Lech und Land wegen Bescheid zu Skischaukel-Bau.
Zank um Skischaukel-Bau

Konkret geht es dabei um den Naturschutzbescheid zur geplanten Skiverbindung zwischen Arlberg und Bregenzerwald. In den Bau dieser Verbindung, für die bereits seit Jahrzehnten Pläne gewälzt werden und den die Skilifte Lech noch heuer starten wollen, sollen zehn Millionen Euro investiert werden. Pro Stunde sollen künftig rund 1500 Wintersportler die neue Skischaukel in Anspruch nehmen können.

Höchste Priorität fürs Auenfeld

Die Umsetzung des Vorhabens, für welche noch die Unterschriften zweier Grundbesitzer fehlen, besitzt bei den Lecher Skiliften freilich „oberste Prioriät“. Zumal der Mitbewerber Silvretta Montafon seit der Fertigstellung der dortigen Skischaukel als „größtes Skigebiet Vorarlbergs“ lautstark die Werbetrommel rührt. Michael Manhart, Geschäftsführer der Lecher Skilifte, macht jedenfalls kräftig Druck Richtung Land und Behörden. „Sowohl im Montafon als auch im Bregenzerwald darf gebaut werden. Nur bei uns steht man auf der Bremse“, schimpft Manhart. Und geht vor allem mit Umweltlandesrat Erich Schwärzler ungewohnt hart ins Gericht: „Der Naturschutzbescheid liegt seit Herbst 2011 bei der Bezirksbehörde Bludenz und wurde auf Wunsch Schwärzlers bis heute nicht zugestellt. Ich halte das für eine willkürliche Verzögerungstaktik des Landesrates.“ Mit einem seiner Meinung nach „positiven Naturschutzbescheid“ tue er sich bei Verhandlungen mit Anrainern „argumentativ wesentlich leichter“.

„Weisung“ durch Landesrat?

Schwärzler weist den Vorwurf einer Weisung „entschieden zurück“. Er halte es allerdings „für den falschen Weg, einen Bescheid zuzustellen, bevor alle Unterschriften der Anrainer vorliegen“, sagt der Landesrat auf Anfrage der VN. „Ich habe keine Weisung bekommen. Der Bescheid, für dessen Erarbeitung aufgrund der geografischen Lage des Liftprojekts auch die Bregenzer Bezirksbehörde zuständig war, ist im wesentlichen fertiggestellt“, betont Johannes Nöbl, Bezirkshauptmann in Bludenz. Und versucht die hochgehenden Wogen am Arlberg und in Bregenz zu glätten: Der Bescheid soll laut Nöbl „im Laufe der nächsten Woche zugestellt werden“.

Naturschutz bekräftigt Kritik

„Bei diesem Projekt kommt es zu einer Beeinträchtigung des Landschaftsbildes in einer besonders hochwertigen Landschaft“, bekräftigt Naturschutzanwältin Katharina Lins ihre Kritik. „Was an weiteren Projekten in der Folge gebaut wird, kann ich derzeit nicht abschätzen.“

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