Am Montag um 8 Uhr ist für Bernhard Graf Standeskontrolle bei seinem Vorgesetzten Daniel Devigili im Heeres-Leistungssportzentrum in Dornbirn. Der Herr Korporal wird aber gleich wieder absalutieren: Auf den 20-Jährigen wartet die Anreise nach Val d’Isere. “Total überraschend”, wie er selbst zugibt. Der Österreichische Skiverband nominierte den Dornbirner für die Super-Kombination am nächsten Montag.
Anruf vom Chef
Erfahren hat es Graf, für den am Montag im Montafon freies Fahren auf dem Programm stand, am Samstag. Von Herrenchef Toni Giger persönlich. “Er hat gesagt, er habe eine gute Nachricht für mich: ,Du fährst nicht den Europacup in Spanien, für dich geht es nach Frankreich.’ Dabei habe ich nicht einmal im Traum daran gedacht, dass ich für die WM in Frage komme.” Weil das Training auf der Abfahrtsstrecke am “Face de Bellevarde” schon Mitte Woche beginnt, gibt es bereits am Dienstag am WM-Hang die Besichtigung. “Eine sehr technische Abfahrt”, weiß Graf von seiner ersten Begegnung im Herbst. Damals schied er im Super-G aus. “Ich werde mich im Training langsam herantasten, aber sicher nicht Kopf und Kragen riskieren.” Anders das Motto im Slalom: “Fahren mit Karacho.”
Ziele sind abgesteckt
Der ehrgeizige Bernhard findet in der WM-Nominierung aber auch ein Haar in der Suppe. “Mir entgehen in dieser Woche drei wichtige Europacup-Riesentorläufe.” Er braucht in der zweiten Ski-Liga Punkte in allen Disziplinen, um an der Spitze mitfahren zu können. “Mein Ziel ist es, ein Allrounder zu werden.” Einen WM-Start hatte Graf erst im Jahr 2011 in Garmisch-Partenkirchen in seiner persönlichen Karriereplanung. “Bei der Heim-WM 2013 in Schladming bin ich 25 Jahre alt. Dort wäre dann mehr geplant.”