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Berlin-Anschlag: Wien setzt auf mehr Polizisten an neuralgischen Punkten

Mehr Polizisten werden an neuralgischen Punkten in Wien im Einsatz sein
Mehr Polizisten werden an neuralgischen Punkten in Wien im Einsatz sein ©APA (Sujet)
Als Reaktion auf den Anschlag auf einen Christkindlmarkt in Berlin hat die Wiener Polizei die Präsenz ihrer Beamten an neuralgischen Punkte der Bundeshauptstadt erhöht. Das sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer am Dienstag. Bei den Wiener Weihnachtsmärkten und dem Silvesterpfad drohen aber keine Einschränkungen.
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Wien zeigt Solidarität mit Berlin

“Ein Teil der zusätzlichen Maßnahmen ist sichtbar, ein anderer nicht.” Oberste Priorität sei es, die größtmögliche Sicherheit aufrecht zu erhalten. Mit neuralgischen Punkten sind alle Orte der Stadt gemeint, an denen größere Menschenansammlungen zu erwarten sind oder die durch ihre Natur besonders im Fokus von Terroristen stehen könnten: Märkte, Einkaufsstraßen, aber auch diplomatische Vertretungen, Regierungsgebäude, Quartiere internationaler Organisationen oder diplomatische Vertretungen und Ähnliches mehr.

Wiener Christkindlmärkte müssen nicht gemieden werden

“Außerdem gibt es seitens der Landespolizeidirektion Kontakt mit den Veranstaltungsbehörden der Wiener Christkindlmärkte. Die Sicherheitskonzepte werden überprüft”, sagte Maierhofer. Der Sprecher betonte, es gebe nach wie vor keinen konkreten Hinweis, dass eine Attacke geplant ist. “Es gilt aber weiterhin eine allgemein erhöhte Gefahr, wie in ganz Europa.” Bezüglich der Erkenntnisse aus dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin sei man mit den deutschen Behörden in Kontakt.

Seitens der Landespolizeidirektion wurde außerdem betont, dass es keinen Grund gibt, Weihnachtsmärkte zu meiden. “Man soll sich nicht vom Terror in seinen Lebensgewohnheiten einschränken lassen oder diese ändern”, formulierte es Maierhofer. Er betonte, dass er selbst jederzeit einen Christkindlmarkt besuchen würde.

Rathausplatz-Christkindlmarkt wartet auf Empfehlungen

Die Veranstalter des Christkindlmarkts am Wiener Rathausplatz warteten unterdessen in Bezug auf mögliche Änderungen der Sicherheitsmaßnahmen noch auf die Empfehlungen der Polizei und des Innenministeriums. Ob es Veränderungen der bestehenden Vorkehrungen geben werde, könne er noch nicht sagen, da er auf die Ergebnisse des polizeilichen Krisenstabs warte, sagte Sprecher Andreas Zenker am Vormittag auf APA-Nachfrage. Sollte es entsprechende Empfehlungen von Polizei und Innenministerium geben, werde man diese natürlich umsetzen.

Das bestehende Sicherheitskonzept am Christkindlmarkt vor dem Wiener Rathaus beinhalte eine Sicherheitszentrale sowie Securitys an Ort und Stelle. “Wir arbeiten sehr eng mit der Polizei zusammen”, sagte Zenker. Die Security-Mitarbeiter seien über Fluchtwege und darüber, wie der Markt evakuiert werden kann, informiert. Auch was den Brandschutz betrifft, gebe es Vorkehrungen. “Wir machen weiter und wir werden noch vorsichtiger sein”, sagte Zenker, der riet, sich durch den Anschlag in Berlin nicht vom Besuch der Christkindlmärkte abhalten zu lassen. “Es ist auch ein Zeichen der Solidarität, sich trotz der furchtbaren Ereignisse nicht einschüchtern zu lassen.”

Absage des Wiener Silvesterpfads kein Thema

Auch der Wiener Silvesterpfad wird nach dem Anschlag in Berlin stattfinden. Eine Absage des Silvesterpfads mit jährlich mehreren Hunderttausend Besuchern stehe nicht im Raum, sagte eine Sprecherin vom Veranstalter Stadt Wien Marketing zur APA. Trotz der gestrigen Ereignisse habe sich an der seit 2015 bestehenden Einschätzung einer “erhöhten abstrakten Gefährdungslage” nichts geändert. “Es gibt noch keine neue Einschätzung der Gefährdungslage”, sagte die Sprecherin.

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(apa/red)

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