Bergrettung probte Rettung im Fels

FRASTANZ. Die Bergrettungsortstelle Feldkirch-Frastanz war heuer beauftragt, den „Wiederholer-Felskurs“ durchzuführen. Der überregionale Fortbildungskurs der Bergrettung Vorarlberg Region Rheintal fand kürzlich samstags im Bereich der Garsella-Alpe auf etwa 1.600 Metern über dem Meer oberhalb von Frastanz statt.
Bestes Einsatzwetter
Bergretter aus allen Ortsstellen der Region von Bregenz, Dornbirn, Hohenems, Rankweil bis Feldkirch-Frastanz nahmen an diesem Kurs teil und stellten sich den Herausforderungen. Der Kurs begann pünktlich bei bestem Einsatzwetter (Regen und Nebel) mit der Abfahrt in Frastanz-Amerlügen zur Alpe Saroja auf etwa 1500 Metern über dem Meer, wo die Ärztin Dr. Jacqueline Hartl mit einem Vortrag zum Thema Wirbelsäulentraumata auf den Kurs einstimmte.
Nach dem Vortrag wurden die Bergretterinnen und Bergretter den Gruppen zugeteilt und es begann ein etwa 45-minütiger Aufstieg mit schwerem Bergrettungsgerät wie Gebirgstrage, Bergesack und Bohrmaschine ins Kursgelände. Nebel und Regen, also kein Hubschrauberwetter, waren nur zwei der Herausforderungen. Nasses Schroffen- und Felsgelände sowie der Aufstieg mit der Gebirgstrage waren weitere Prüfungen an die Bergrettungsmannschaft. Die Patientenrettung aus Schroffen-Gelände bei nicht immer zuverlässigem Fels drückte dem einen oder der anderen trotz hartnäckigen Regens eine Schweißperle heraus.
Sicherer Aufbau eines Bohrhakenstandplatzes, redundanter Aufbau der Seiltechnik beim Abseilen mit Gebirgstrage, Seilmanagement, Errichten eines Rettungsweges im schwierigen alpinen Gelände und die Rettung einer Person aus einem Felsspalt mittels Bergesack sowie die Kaperrettung waren die technischen Inhalte des Kurses. Das Bewegen im Fels und Schroffen-Gelände und über eine Altschneerinne bei einsatznahen Bedingungen war ebenfalls Kursinhalt.
Motivierte Teilnehmer
Die Ausbildung zum Bergretter sieht vor, nach Abschluss der Basisausbildung im Sinne der Qualitätssicherung des Ausbildungsstandes wiederkehrende Fortbildungskurse zu besuchen. Die Teilnehmer des Felskurses waren alle gut vorbereitet und motiviert und haben das Kursziel erreicht. Der Kurs endete nach einer langen „Nachbesprechung“ in den Nachtstunden auf der Feldkircher Hütte. „Danke an die Hüttenwirte der Feldkircher Hütte, das uns bestens verköstigten. Einen Dank möchte ich auch allen am Kurs beteiligten Bergrettern und Ausbildnern für das umsichtige Agieren und Bewegen während des Kurses aussprechen, dadurch war es möglich, einen Kurs in solchem Gelände abzuhalten“, erklärt Kursleiter Harald Hugl. HE