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Berger-Kritik an Williams

Verständnis für Ralf Schumacher und Kritik an Williams hat Gerhard Berger vor dem GP von Monaco geäußert. Der ehemalige BMW-Motorsportdirektor kann sich vorstellen, dass der Deutsche Williams-BMW nach sechs Jahren verlassen will.

„Als Fahrer spürt man genau, wann der Moment gekommen ist, wann man eine neue Herausforderung braucht und einfach weg will”, sagte Berger in einem dpa-Gespräch in Monte Carlo. Der Tiroler selbst hatte in seiner 14 Jahre langen Grand-Prix-Karriere sechs Mal das Team gewechselt und war dabei sogar zwei Mal zu einem ehemaligen Arbeitgeber zurückgekehrt. „Ob der Moment bei Ralf da ist oder nicht, das weiß ich nicht. Aber es könnte durchaus sein”, meinte Berger.

Für Williams-BMW könnte sich ein Wechsel Schumachers laut Berger allerdings nachteilig auswirken, da der britisch-bayerische Rennstall dann wegen des seit längerem feststehenden Weggangs des Kolumbianers Juan Pablo Montoya beide Piloten ersetzen müsste. So ein Doppelwechsel sei „normalerweise nicht hilfreich” für ein Team. „In der Regel sollte man es so managen, dass erst ein Fahrer ersetzt wird und dann der andere”, riet Berger zu einem Tausch in Etappen. „Aber man kann es sich nicht immer aussuchen.”

Kein Verständnis hat Berger dagegen für die bislang schwache Vorstellung der Weiß-Blauen. Die Team-Verantwortlichen Frank Williams (Teamchef) und Patrick Head (Technischer Direktor) hatten vor der Saison vollmundig getönt, ein Titel sei ein Muss. Aber der WM-Gewinn scheint schon vor dem Monaco-Rennen am Sonntag angesichts der erdrückenden Dominanz von Michael Schumacher und Ferrari illusorisch. „Es ist ganz klar, das Auto ist einfach nicht schnell genug”, schob Berger den Briten die Schuld am Hinterherfahren zu. „Der Motor ist nach wie vor ein absoluter Weltmeistermotor, auch wenn die Überlegenheit vielleicht nicht mehr ganz so groß ist.” Außer dem PS-Partner nahm der 44-Jährige auch die Piloten in Schutz. „Der Ralf versucht sein Bestes und auch der Juan gibt heuer fürchterlich Gas”, sagte Berger.

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