Benzos: Wie die Jugend den gefährlichen Trend erlebt

Apotheker im Land schlagen Alarm. Die Nachfrage nach Beruhigungs- und Schlafmitteln steigt. Offenbar werden Jugendlichen zunehmend Beruhigungsmittel verschrieben, etwa um schulischem Stress oder den Folgen der Corona-Krise entgegenzuwirken. Die verschreibungspflichtigen Medikamente werden von Jugendlichen auch missbraucht, um sich damit zu berauschen. Die Supro und Philipp Kloimstein, Primar der Stiftung Maria Ebene, bestätigen den gefährlichen Trend. VOL.AT hat sich bei jungen Vorarlbergern dazu umgehört.
Entwicklung in die falsche Richtung
Drei von fünf Befragten gaben an, in ihrem Bekanntenkreis gebe es ihres Wissens nach niemanden, der betroffen sei. Sie selbst hätten bisher nur in Songs oder in den Medien von der Thematik gehört. "Medikamente sind ja eigentlich dazu da, dass es einem besser geht", meint ein junger Hörbranzer. "Wenn man das missbraucht, gehts in die falsche Richtung auf jeden Fall." Er sei generell nicht gut über das Thema informiert, so ein junger Mann aus Nüziders.
"Würd's nicht nochmal machen"
Ein 16-jähriger Vorarlberger gab an, er habe bereits selbst "Benzos" genommen. "Ich hab das so erlebt, dass ich halt in einem Club war und dass ich das dann probiert habe, mit einem Kollegen von mir", erzählt er. "Ich würd's nicht nochmal machen", meint der Teenie gegenüber VOL.AT. Er habe es "nur mal probieren" wollen, "um die Erfahrung mitnehmen zu können". Er war sich aber durchaus im Klaren, dass Medikamentenmissbrauch "nichts Gutes" sei. "Durch dieses ganze Internet - TikTok und so - kommt das alles in die Trends und ja es gibt auch sehr viele Rapper, die darüber reden", meint er.

"Man sollte etwas strenger sein"
Sie arbeite in einer Apotheke und sei daher "ganz viel" mit dem Thema in Kontakt gekommen, gab eine junge Frau gegenüber VOL.AT an. "Ein paar Kolleginnen und Kollegen haben mich selbst gefragt, ob ich Medikamente besorgen kann", verdeutlicht sie. Dieses Verhalten verurteilt sie scharf: "Das geht halt gar nicht", meint die 19-jährige. Sie würde das Problem näher an der Wurzel packen: "Man sollte etwas strenger sein, was verschreibungspflichtige Medikamente angeht", so ihre Meinung. "Das sollte man nicht einfach so zulassen."
(VOL.AT)