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Benachteiligung von Niedrigverdienern: Heinisch-Hosek kritisiert geplanten Familienbonus

Gabriele Heinisch-Hosek kritisiert den geplanten Familienbonus.
Gabriele Heinisch-Hosek kritisiert den geplanten Familienbonus. ©APA
SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek kritisiert den von der Regierung geplanten Familienbonus, weil davon Menschen mit niedrigen Einkommen nicht profitieren.
Regierung will "Familienbonus Plus"

Der von der Regierung geplante Familienbonus stößt bei der SPÖ auf Kritik, weil davon Menschen mit niedrigen Einkommen nicht profitieren. “Ein Viertel der Eltern hat überhaupt nichts von dieser Maßnahme, etwa die Hälfte kann ihn nicht ganz ausschöpfen”, kritisierte SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek.

SPÖ findet geplantes Entlastungsmodell ungerecht

Der Familienbonus soll Familien, die Einkommenssteuer zahlen, ab 2019 mit 1.500 Euro pro Kind und Jahr entlastet. Im Gegenzug werden der Kinderfreibetrag (440 Euro pro Kind bzw. 600 Euro, wenn beide Eltern den Freibetrag teilen) und die Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten (bis zu 2.300 Euro pro Kind bis 10 Jahre) gestrichen. Von diesen Maßnahmen haben bisher ebenfalls nur Eltern profitiert, die Einkommenssteuer gezahlt haben.

Die SPÖ findet die geplante Entlastung für Familien mit Kindern dennoch ungerecht. “Alle, die unter 1.250 Euro verdienen, gehen beim Familienbonus völlig leer aus.” Für Alleinerzieher, die es besonders schwer haben, gebe es überhaupt kein Konzept, so Heinisch-Hosek.

“Soziale Kälte dieser Regierung ist deutlich spürbar”

“Die soziale Kälte dieser Regierung ist deutlich spürbar. Die Aktion 20.000 für ältere Arbeitnehmer und der Beschäftigungsbonus wurden in einer Nacht- und Nebelaktion abgeschafft. Dazu kommt die Ankündigung, die Notstandshilfe abzuschaffen. Das ist alarmierend. Damit verrät die FPÖ alle, für die sie immer behauptet haben, einzustehen, nämlich jene mit niedrigem Einkommen”, so die SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende. “Wir machen uns gemeinsam mit allen kritischen Kräften in diesem Land gegen diese Politik der sozialen Ausgrenzung stark”, kündigte sie an.

Kritik auch von Liste Pilz

Als “sozial ungerecht” hat auch die Liste Pilz den geplanten Familienbonus kritisiert. “Eltern mit niedrigem Einkommen, darunter viele Alleinerzieher, werden nicht davon profitieren können. Dort aber, wo hohe Einkommen vorhanden sind, lässt sich der Bonus – abhängig von der Kinderzahl – ungedeckelt ausschöpfen. Geld wird also mit noch mehr Geld gefördert”, kritisierte Sozial- und Familiensprecherin Daniela Holzinger.

“Der rot-weiß-rote Regierungs-Schnellzug mag in den Augen von Kanzler und Vizekanzler auf Schiene sein, die Kinder von rund 700.000 Eltern werden aktuell aber aufs Abstellgleis geschoben.” Mit dem Regierungs-Prestigeobjekt Familienbonus fallen die Familien unter den Tisch, die eine finanzielle Unterstützung am Bittersten notwendig haben: die Alleinerzieher.

(APA/Red)

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