AA

Bemühen auf beiden Seiten

Der Versuch, konkrete Inhalte zu trans-portieren, beherrschte das TV-Duell.  Themen I: Neutralität, EU-SanktionenThemen II: Vorbilder, WahlempfehlungPolitologen: Beide konnten punkten

Die Einleitungsrunde war allerdings dominiert von einer Diskussion übers Diskutieren: nach mehrmaligem Festhalten Fischers, er hätte gerne öfter als einmal solche eine Fernseh-Debatte gehabt, meinte Ferrero-Fischer schließlich: „Das Wort discutere heißt ja zerschlagen – ich glaube, dass es besser ist, zusammenzuführen.“ Replik Fischers: Zur Demokratie gehöre die Diskussion, das habe nichts mit Zerbrechen zu tun.

Sachthema Nummer eins Donnerstag Abend: Soziales und Pensionen. Ferrero-Waldner unterstrich, dass sie als „Volkspräsidentin“ auch „für sozial schwächere Menschen“ da sein wolle. Sie verwies dabei auch auf ihre Wahlkampf-Aktion „Benita hilft“, mit der sie in Einzelfällen Unterstützung gebe. Fischer stieß in dasselbe Horn – es sei ein Zeichen von Stärke, sich auch für Schwache einzusetzen. Ferrero-Waldner hielt der SPÖ-Kandidat allerdings vor: das soziale Verantwortungsgefühl dürfe nicht erst zwei Monate einer Bundespräsidenten-Wahl, sondern müsse „aus dem Inneren kommen und dauernd da sein“. Er hätte sich etwa ein Wort der Außenministerin im Ministerrat erwartet, als die Pensionsreform beschlossen wurde. Weiters führte der SPÖ-Kandidat die Unfallrentenbesteuerung an.

Konter Ferrero-Waldners: 1997 habe es unter einer SPÖ-Kanzlerschaft ebenfalls Pensionskürzungen gegeben. Und eine Unfallrentenbesteuerung habe es ebenfalls schon gegeben. Und noch einmal zum Thema Pensionsreform: „Es musste etwas getan werden.“ Und sie stehe dazu, es gelte den Generationenvertrag zu sichern. „Sonst kann ich den jungen Menschen nicht mehr in die Augen schauen.“

Fischer: dass auch die SPÖ-ÖVP-Regierung Sparmaßnahmen setzen habe müssen, sei unbestritten. „Aber es kommt darauf an, wie man das macht.“ Einmal mehr prangerte Fischer hier die „Speed kills“-Ansage des damaligen ÖVP-Klubchefs Andreas Khol an. Er trete hier für Reformen mit Augenmaß und im Konsens an. Und ob Ferrero-Waldner nicht im Wahlkampf schon mit Menschen Kontakt gehabt habe, die ihren Pensionsbescheid mitgebracht hätten und sich über ihre Pensionsverluste beschwert hätten.

Wenig Neues hatte zuvor die von Moderator Elmar Oberhauser mit der Frage nach der konkreten Vorbereitung auf das TV-Duell eingeführte Einleitungsrunde erbracht. Ferrero-Walder, die in creme-farbenem Kostüm mit rotem Top im ORF-Studio am Küniglberg erschienen war, bekräftigte ihr Amtsverständnis, wonach sie vor allem Pomp reduzieren, und internationale Kontakte nutzen wolle, um sich in den Dienst Österreichs zu stellen. Fischer – wie auf seinen Wahlkampfplakaten in einen dunklen Anzug gekleidet – unterstrich einmal mehr, seine Stärken seien „Ausgeglichenheit, Sachlichkeit, Souveränität“.

Die Themen im Detail:

  • Themen I: Neutralität, EU-Sanktionen
  • Themen II: Vorbilder, Wahlempfehlung

    Einschätzung der Politologen:

  • Beide konnten punkten

    Meinungen zur TV-Debatte:

  • Fischer: “Habe mich sehr wohl gefühlt”
  • VIENNA.AT
  • Wien Wahl
  • Bemühen auf beiden Seiten
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen