Belgrad: Polizei stürmt "Kurir" Redaktion
Starke Polizeikräfte haben am Mittwoch in Belgrad die Redaktionsräume des regierungskritischen serbischen Boulevardblattes "Kurir" gestürmt. Der Vorwurf der schweren Steuerhinterziehung steht im Raum.
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Die Polizisten schützten Finanzprüfer, die eine Revision der Geschäftsbücher begannen. Der Verlag habe millionenschwere Steuerhinterziehung begangen, hieß es in den regierungsnahen serbischen Medien.
Radisav Rodic, Besitzer des “Kurir”-Verlags, argwöhnte, dass der serbische Vizeregierungschef und Wirtschaftsminister Mladjan Dinkic hinter dieser “Abrechnung mit der Medienfreiheit” steckte. “Kurir” hat in der Vergangenheit öfters negativ über Dinkic berichtet.
Grundlage für diese Polizeiaktion ist das seit knapp einer Woche gültige neue, heftig umstrittene Medien-Gesetz. Mit diesem Gesetz, so die Kommentatoren, habe die Regierung beste Chancen bekommen, missliebige Medien zu zensieren oder sogar zu verbieten.