Sie laborieren an Long- oder Post-Covid. Nach wie vor ein Problem ist die Behandlung. "Wir wissen inzwischen zwar mehr über Long Covid, weil es auch mehr Studien dazu gibt, spezifische Therapien haben wir allerdings noch keine", musste Primar Peter Cerkl, Leiter der Pulmologie am LKH Hohenems, bei Vorarlberg LIVE einräumen. In der seit Juli 2022 bestehenden und von ihm geleiteten Koordinationsstelle wurden bislang 35 Long Covid-Betroffene vorstellig. "Dabei handelt es sich um die schweren Fälle, leichtere werden vom Hausarzt betreut", sagte der Lungenfacharzt. Bei der Abklärung gehe es darum, Schädigungen der Organe auszuschließen. Erst dann kommt Long Covid ins Spiel. Rund 50 Symptome umfasst die Erkrankung. Dazu zählen unter anderem chronische Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Konzentrationsstörungen und Muskelschmerzen.
Viel hat die Schulmedizin dagegen nicht in der Hand. Am ehesten hilft laut Peter Cerkl eine multimodale Rehabilitation: "Es zeigt sich, dass die Patienten davon am meisten profitieren." Andere Behandlungsmöglichkeiten aufzutun würde noch Zeit brauchen. Cerkl hofft diesbezüglich auf eine in den USA dazu laufende große Studie. Er unterstrich außerdem die Bedeutung einer psychologischen Betreuung. Die müsse in der Therapie unbedingt mehr Raum finden.
Spezialisierte Reha
Die Frage, ob es nicht auf Long Covid spezialisierte Reha-Einrichtungen brauche, beantwortete Peter Cerkl zustimmend. Ebenso gehe es darum zu sondieren, welcher Patient für welche Therapie geeignet sei. Viel kann laut Cerkl auch im Rahmen einer ambulanten Reha getan werden. "Es braucht ein ganzes Bündel an Angeboten zur Behandlung dieses Symptoms." Erste Anlaufstelle ist aber immer der Hausarzt. Er entscheidet, ob ein Patient der Koordinationsstelle im LKH Hohenems zuwiesen wird.
Die gesamte Sendung
Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.
(VOL.AT)