Energiegewinnung
Und freilich ärgert er sich da auch, dass in einem Land, in dem man den Leuten über mindestens acht Monate im Jahr nicht einfach sagen kann, sie sollen sich dicke Pullover und Patschen anziehen, überwiegend mit erschöpfbaren Rohstoffen geheizt wird. Ja, ich bin ein leidenschaftlicher Verfechter alternativer Energien. Das ist das, was mich umtreibt. Schon wenn ich darüber rede, bricht mir der Schweiß aus. Der sehr besonnene Wissenschaftsredakteur ist also durchaus aus der Reserve zu locken bevor er Gesprächspartnern, die diesbezüglich Nachhilfe brauchen, souverän und mit viel Geduld das Prinzip einer Wärmepumpe oder die Energiegewinnung per Biomasse erklärt. Kulinarische Themen kann man mit Christian Mähr übrigens auch bestens erörtern, und bei der der Frage, was zu den Favoriten auf dem Teller zählt, kommt der Humor durch: Da muss ich ehrlich sagen, dass es ein Schweinebraten ist, auch wenn der von der Gesundheitsministerin desavouiert wurde.
Schwarzer Humor
Apropos Humor: Die Eigencharakterisierung läuft schlicht und einfach auf schwarz hinaus und in seinem Stück Spengler oder Stiefel muss sterben, das am Samstagabend vom Vorarlberger Landestheater uraufgeführt wird, kommt er ohnehin zum Tragen.
Zwitterposition
Auf die Reihe von Romanen angesprochen, die der Naturwissenschafter bereits veröffentlicht hat, befindet sich Mähr laut Eigendefinition in einer Zwitterposition. Er hat zwar Chemie studiert, ist dann aber nicht etwa in einem Labor gelandet, sondern beim ORF. Und weil die literarische Ader schon früh sichtbar wurde, liegt bereits eine ziemlich große Anzahl an belletristischen Publikationen vor. Es werden noch mehr. Das nächste Buch mit einem relativ harten gesellschaftspolitischen Thema ist bereits in Arbeit.