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Beim "größten Kampf der Box-Geschichte" klingelt die Kasse

Beide Boxer kassieren Millionen
Beide Boxer kassieren Millionen
Es ist das bedeutendste Sportereignis in den USA seit der Super Bowl: Der Boxkampf zwischen Floyd Mayweather und Manny Pacquiao am Samstag (Sonntag, nicht vor 05.30 Uhr MESZ) in Las Vegas wird zum Kassenschlager. Einnahmen bis zu 400 Millionen Dollar sind möglich.


Pacquiao-Promoter Bob Arum weiß um die enormen Zahlen. “Sie sind so groß, dass wir wohl bei rund 120 Millionen Dollar Einnahmen anfangen, ohne auch nur ein einziges Pay-per-View-Ticket verkauft zu haben”, sagte er. Durch den Absatz der 16.500 Karten wurden bereits 72 Millionen eingenommen und der bisherige Rekord somit verdreifacht. Dabei waren nur 500 Tickets im freien Verkauf erhältlich – und vergangene Woche innerhalb von nicht einmal einer Minute vergriffen. “Der Kampf dauert hoffentlich länger als der Ticketverkauf”, schrieben daraufhin die “New York Daily News”.

Sponsoren-Gelder (11 Mio.), internationale Übertragungsrechte (35 Mio.) und Merchandising (1 Mio.) sind weitere Einnahmequellen. Hinzu kommen zehn Millionen Dollar durch die interne Ausstrahlung in den MGM-eigenen Casinos entlang des berühmten Las Vegas Strip. Hier wurden 50.000 Tickets zum Preis von je 150 Dollar und mehr verkauft. “Wir hatten sechs Jahre, um die Leute zu locken”, lautet Arums Erklärung für den Hype.

Als 2009 erstmals ein Mayweather-Pacquiao-Kampf in Aussicht stand, hätten die Einnahmen laut Arum “150 bis 165 Millionen Dollar” betragen. Durch den Aufschwung von Social Media sowie eine wiedererstarkte US-Wirtschaft ist nun mindestens das Doppelte möglich. Die größte Summe kommt aus dem Verkauf von Bezahl-Abos. Wer den Weltergewichtskampf sehen will, muss so tief in die Tasche greifen wie nie zuvor – 99 Dollar kostet das TV-Ticket für die heimische Couch in den USA.

Der größte Kampf der Box-Geschichte hat eigentlich seinen Ursprung in einem lockeren Pausen-Plausch bei einem Basketball-Spiel in Miami. Mayweather und Pacquiao trafen einander im Februar bei einer Partie der Miami Heat, tauschten Telefonnummern aus und setzten ihr Gespräch in Pacquiaos Zimmer fort.

Am Samstag klingeln für sie die Kassen, es wird eine Nacht der Rekorde. Viele davon hält Mayweather: den für die meistverkaufen Bezahl-Abos (2,5 Millionen), den für den größten Gewinn (152 Millionen) und auch den für das meiste Geld aus dem Ticketverkauf (20 Millionen). Dass nun alle diese Bestmarken pulverisiert werden, liegt daran, dass sich die beiden Riesen des Bezahl-Business – Showtime (Mayweather) und HBO (Pacquiao) – zum zweiten Mal in ihrer Geschichte auf eine Zusammenarbeit einigen konnten. Erstmals waren die Erzrivalen 2002 beim Duell zwischen Mike Tyson und Lennox Lewis übereingekommen.

“Dies ist das größte Box-Event aller Zeiten. Es wird eine spektakuläre Nacht sowohl für diesen Sport als auch für HBO und Showtime”, meint Ken Hershman, Präsident von HBOSports. “Jeder, der involviert ist, Floyd und Manny eingeschlossen, wusste, dass dieser Kampf einfach stattfinden musste”, ergänzt Stephen Espinoza, General Manager von Showtime Sports. Beide Seiten, so Espinoza, seien begeistert, dass man den Boxfans in aller Welt nun dieses Duell liefern könne. Und ausschlaggebend dafür, betont der Manager, sei ihr Gespräch im Februar gewesen.

Der 38-jährige US-Amerikaner und sein 20 Monate jüngerer und immer bescheiden wirkender Widersacher sind die Superstars ihrer Generation und ihrer Gewichtsklasse. Mayweather hat die WM-Gürtel nach WBC- und WBA-Version, Pacquiao ist WBO-Champion. Für ihre bisherigen Kämpfe wurden 28 Millionen Bezahl-Abos abgesetzt mit einem Wert von rund 1,6 Milliarden Dollar.

Von den jetzigen Einnahmen erhält Mayweather 60 Prozent, den Rest bekommt Pacquiao. Mayweather wird mindestens 160 Millionen Dollar (138 Mio. Euro) einnehmen und damit laut dem Magazin “Forbes” 2015 in einem Jahr mehr Geld verdienen als jeder andere Sportler der Geschichte zuvor. Auf die Frage, was er sich für den Kampf wünsche, hatte “Money” Mayweather eine für ihn typische Antwort parat: “Leute, kauft euch Pay-per-View.”

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