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Bei Lockdown: Skigebiete setzen bei Saisonkarten auf Rückvergütungen

Skigebiete setzen auf Rückzahlungen.
Skigebiete setzen auf Rückzahlungen. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Sollte es zu einem neuerlichen Lockdown kommen, setzen heuer mehrere Skigebiete auf Rückvergütung bei Saisonkarten. Ein Rekordjahr wird heuer nicht erwartet.

Mehrere Skigebiete setzten heuer bei den Saisonkarten auf Rückvergütungen im Fall eines neuerlichen Lockdowns. Für Saisonkarten-Inhaber, deren Pistenvergnügen im März abrupt geendet hat, gibt es teils einen Bonus. Seit Ende September verkaufen Österreichs Skigebiete wieder Saisonkarten, diesmal mit Beinamen wie "risikolos", "Covid-Payback-Garantie" oder "CoronaBonus", berichteten am Mittwoch die "Salzburger Nachrichten".

Saisonkarten und Mehrtageskarten beliebt

Saisonkarten und Mehrtageskarten gewinnen nicht zuletzt wegen der empfindlich hohen Preise für einzelne Tageskarten - heuer bis zu 59 Euro in der Hochsaison - an Beliebtheit. Beim Salzburger Skiverbund Ski amadé verkaufte man laut "SN" im Winter 2019/20 rund 53.000 Saisonkarten - ein neuer Höchstwert. Heuer ist ein weiteres Rekordjahr unrealistisch, für Einheimische und Inlandsgäste könnte die Saison aber ob des fehlendes internationalen Publikums attraktiver sein.

Die Preise für die Skikarten wurden heuer im Schnitt um 3,5 bis 3,8 Prozent, das ist deutlich über der derzeitigen Inflation. Zusatzkosten für Coronamaßnahmen seien nicht eingerechnet worden, betont der Geschäftsführer der Seilbahner in der Wirtschaftskammer, Erik Wolf, gegenüber der Zeitung. Im Vorjahr habe das frühe Saisonende geschätzte 200 Mio. Euro Umsatzverlust bedeutet, "und niemand weiß, was heuer kommt". Die Stimmung bei den Seilbahnern sei derzeit "verhalten positiv", sagt Wolf. Fest stehe aber auch, "dass wir mit der Anzahl der Skifahrer in Österreich ein möglicherweise riesiges Loch aus den internationalen Märkten nicht werden füllen können".

Einheitliches Präventionskonzept für Skigebiete in NÖ

Angesichts des Coronavirus wollen Niederösterreichs Skigebiete einheitliche Maßnahmen gegen die Pandemie umsetzen und dabei eng zusammenarbeiten. "So eine Vorgangsweise hat es bisher noch nie gegeben", erklärte Tourismus-Landesrat Jochen Danninger (ÖVP) am Mittwoch. "Der Status heute ist, dass alle Lifte aufsperren werden", fügte er bei einer Pressekonferenz in St. Pölten hinzu.

Unter dem Motto "Sicher skifahren in Niederösterreich" trug die Taskforce "Sicher rausgehen in Niederösterreich" die Richtlinien zusammen. Dazu gehörten einheitliche Verhaltensregeln und Gästekommunikation, für die Mitarbeiter sind tägliche Messungen der Körpertemperatur sowie regelmäßige Testungen auf das Coronavirus vorgesehen. Ein Handbuch unterstütze die Unternehmen bei der Umsetzung der Maßnahmen, erklärte Isabella Hinterleitner, Leiterin der Taskforce. Ein Helpdesk sei zudem täglich erreichbar.

"Wir sind eng zusammengerückt", berichtete Michael Reichl, Vorsitzender der Fachvertretung Seilbahnen der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ). Die Grundlagen für das landesweite Präventionskonzept seien "minutiös mit allen Partnern" ausgearbeitet worden und sollen neben den Liften u.a. auch Gastronomiebetriebe, Skischulen und Shops betreffen. "In einigen Wochen wird's losgehen, bis dahin werden wir alle Gäste gut empfangen können", gab sich Reichl optimistisch.

Im Bundesland gebe es zumeist Sessel und Schlepplifte, auf den Pisten sei genug Platz, um den Abstand einhalten zu können, erörterte Danninger. Apres-Ski spiele in Niederösterreich als "Familienskiland" kaum eine Rolle. Für Mitte November kündigte der Landesrat zudem einen weiteren Fördercall für Hygienemaßnahmen in Unternehmen an, für den es jedoch noch einen Beschluss der Landesregierung brauche. Je nach Betriebsart sollen bis zu 1.500 Euro zur Verfügung stehen.

(APA/Red)

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