Die Anträge sind bei der Gemeinde abzuholen. Danach kommt ein Landesbediensteter zu den Betroffenen, um die Schäden zu begutachten.
In Au und Schoppernau erledigt dies Peter Rietzler. Seit Dienstagnachmittag ist er unentwegt im Einsatz. Manchmal habe ich fast ein schlechtes Gewissen, meint er. Alle sind am Arbeiten und ich komme mit meiner sauberen Kleidung daher. Manfred Marinelli, dessen Hochwasserschäden gerade angeschaut werden, beruhigt: Der Job, den du hier machst, ist genauso wichtig wie das Aufräumen.
Nach dem Rundgang in Marinellis Keller, der im Vergleich zu anderen heilig ausschaut, erklärt Rietzler: Es ist sehr wichtig, dass die kaputten Sachen nicht sofort weggeworfen werden. Ich muss sie gesehen haben. Sonst ist es schwierig, einen Anspruch darauf geltend zu machen. Je nach Haushaltseinkommen werden bis zu 50 Prozent des Bruttopreises rückerstattet. In besonderen Härtefällen gibt es zusätzlich Geld aus einem Spendenfond.
Kein einfacher Job
Peter Rietzlers Job geht über die Arbeit eines reinen Begutachters weit hinaus: Eigentlich sollte ich Heizungs-, Auto- und Käsefachmann in einem sein. Manchmal sind die Betroffenen nervlich am Boden oder sie werden aggressiv. Dann versuche ich, sie wieder runter zu holen.
Bei seinen Begutachtungen verteilt der Bautechniker gleichzeitig Anträge, mit denen Geld für die aufgewendete Arbeitszeit angefordert werden kann. Das gilt aber nur für die Hausbesitzer. Freiwillige Helfer dürfen nicht angeführt werden, so Rietzler. Der Stundensatz für die Aufräumarbeiten liegt bei neun Euro pro Stunde.