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Beach Volleyball-Stars haben in Wien mit Hitze zu kämpfen

Die Beach Volleyball-Stars werden in Wien bei rund 35 Grad spielen.
Die Beach Volleyball-Stars werden in Wien bei rund 35 Grad spielen. ©APA
Die aktuelle Hitzewelle über Wien wird auch den Sportlern beim Beach-Volleyball-Turnier in Wien zu schaffen machen. Turnierarzt Martin Gruber sieht allerdings keine akute Gefährdung bei den Beachvolleyballern.
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Die Athleten sind bei ihren rund einstündigen Spielen am Center Court in der prallen Sonne im Stadionkessel extremen Bedingungen ausgesetzt. Aber auch die großteils stundenlang ohne Schatten auskommenden Fans müssen ordentlich schwitzen.

Hitze problematisch aber nicht besorgniserregend

Die erwarteten 30 bis 35 Gad seien zwar problematisch, aber nicht besorgniserregend, erläuterte Turnierarzt Martin Gruber am Dienstag im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur. “Das ist sowohl von den Spielern und auch von den Zuschauern mit entsprechenden Maßnahmen gut zu tolerieren.”

Bis zu 35 Grad beim Beach Volleyball-Turnier in Wien

Die Belastung für die Athleten sei aber schon enorm. “Wenn Sport auf diesem Niveau betrieben wird, ist es ein großes Problem, diese Hitze zu meistern. Die Erhöhung der Körperkerntemperatur und die Dehydrierung sind die größten Feinde”, stellte Gruber klar. Unter hoher Belastung komme es bei diesen Bedingungen fast zwangsläufig zu Symptomen. “Natürlich sind die Athleten hier, um ihre Leistung abzurufen, wenn es darum geht, ein Match zu gewinnen, dann gehen sie auch über ihre Grenzen hinaus und respektieren nicht, dass ihr Körper die ersten Erschöpfungssignale sendet.”

Deshalb seien ausreichend Flüssigkeitszufuhr und regelmäßiges Kühlen zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit unerlässlich. “Das eine ist, dass regelmäßig getrunken werden muss und nicht große Mengen auf einmal, da überschwemmt man den Körper und lähmt ihn in seiner Aktivität. Genauso ist das regelmäßige Kühlen wichtig.”

Beim Verwenden von Eisbeuteln müsse man aber vorsichtig vorgehen. “Das Wesentliche, ist dass man eine Tiefenwirkung der Kühlung erzeugt. Wenn man zu rasch kühlt, passiert nichts Anderes, dass die Gefäße zumachen und danach gehen die Gefäße erst recht wieder auf und es wird noch mehr durchblutet und es geht wieder die ganze Hitze dorthin.”

Regelmäßige und behutsame Abkühlungen seien aber das beste Mittel. “Es geht darum, kontinuierlich mäßig zu kühlen, um zu verhindern, dass die Körperkerntemperatur ansteigt, damit wir einen sogenannten Hitzeschlag vermeiden können. Schnell viel Eis hintun, das führt nur zu Gefrierbrand auf der Haut. Das abrupte Abkühlen bringt gar nichts.”

67 Grad am Center Court im Vorjahr

Im Vorjahr bei der WM in Wien sei am Center Court knapp über dem Boden ein Spitzenwert von 67 Grad gemessen worden. Bei derartigen Bedingungen müssen unbedingt die beschriebenen Gegenmaßnahmen getätigt werden, um einen Leistungsabfall oder sogar einen Hitzeschlag zu verhindern, betonte Gruber.

2017 habe es zwar keinen groben medizinischen Zwischenfall, aber mehrere Hitzekollapsfälle unter den Spielern gegeben. Sollte es wie im Vorjahr zu einer Schwäche- oder Hitzeschlagsituation kommen, sei sein Team von drei Ärzten und zehn Physiotherapeuten gefordert. “Ich hoffe, dass uns niemand braucht, aber wenn das notwendig ist, sind wir da. Da ist dann zuzusagen das Fieberthermometer gefragt. Wenn die Körpertemperatur an die 40 Grad kommt, dann ist Schluss, dann ist die Gefahr eines Hitzekollaps wesentlich zu groß, als dass man weiterspielen könnte.”

Die Athleten selbst sehen die Hitze nicht so dramatisch, schließlich spiele man öfters bei ähnlichen oder extremeren Bedingungen. “Bei großer Hitze haben schon viele Spieler einen Zusammenbruch oder einen Hitzeschlag gehabt, aber das passiert eben nur dann, wenn man zu wenig trinkt oder sich zu wenig Zeit nimmt. Daran liegt es auch, jeder hat die gleichen Bedingungen. Wenn man bestmöglich damit umgeht, kann man da auch gut davonkommen”, erklärte etwa Lena Plesiutschnig.

Hitze auch für Zuschauer anstrengend

Für die Zuschauer gilt laut Gruber: Viel trinken, auf ausreichend Sonnenschutz achten, Schattenplätze aufsuchen und möglichst keinen Alkohol trinken, sagte der Arzt. Seiner Beobachtung nach seien die Zuschauer aber ohnehin vernünftig im Umgang mit Alkohol und gut auf die Hitze eingestellt.

(APA/Red)

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