Weder Bagger noch Arbeiter waren über Wochen auf der Baustelle zu sehen, kein Baulärm, keine frischen Erdbewegungen. Einige Passanten hielten die Stelle bereits für eine vergessene oder unterbrochene Baustelle. Auch bei VOL.AT gingen entsprechende Hinweise ein. Grund genug für eine Recherche.

Stadt verweist auf Bauunternehmen, Bauunternehmen auf VKW
Die Spur führte zunächst zur Stadt Bregenz, von dort zur Baufirma Hilti & Jehle – und schließlich zur Pressestelle der Vorarlberger Kraftwerke (VKW), die als Bauherr hinter dem Projekt steht. Dort heißt es: Von einem Baustopp könne keine Rede sein. Der Abschnitt sei Teil des großflächigen Nahwärmeprojekts „Weidach“, das sich aktuell durch mehrere Teile Bregenz und Wolfurt zieht. In diesem Zusammenhang werden nicht nur Wärmeleitungen, sondern gleichzeitig auch Strom-, Gas-, Wasserleitungen und Lichtwellenleiter mitverlegt.


Koordination statt Pause
Dass es über Wochen hinweg nach außen so ausgesehen hat, als würde nichts passieren, sei eine Folge der komplexen Baustellenlogistik. Mehrere Gewerke sind gleichzeitig oder versetzt im Einsatz – oft an mehreren Stellen gleichzeitig. Dadurch entstehe zwischendurch der Eindruck, die Baustelle ruhe, obwohl im Hintergrund die Abläufe weiter koordiniert würden. „Dadurch kann es sein, dass der Baufortschritt nicht immer augenscheinlich ist“, so VKW-Sprecher Andreas Neuhauser gegenüber VOL.AT. Die Asphaltierungsarbeiten in der Schlossbergstraße sollen kommende Woche erfolgen.

Fertigstellung bis 4. Juli geplant
Der Zeitplan steht demnach weiterhin: Die Baustelle an der Galluskirche soll bis spätestens 4. Juli 2025 abgeschlossen sein. Die Ruhe war also keine Verzögerung – sondern Teil eines abgestimmten Bauplans.
Wer sich trotzdem gewundert hat, war nicht allein. Auch das zeigt: Manchmal lohnt sich genaues Hinschauen – und eine Nachfrage.
(VOL.AT)