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Bausparer sind "out": Ist Krypto die Zukunft?

Florian Wimmer, CEO von Blockpit, kennt sich mit Kryptowährungen und Steuern aus.
Florian Wimmer, CEO von Blockpit, kennt sich mit Kryptowährungen und Steuern aus. ©blockpit
Dem Bankenwesen steht ein Umbruch bevor - nicht zuletzt ausgelöst von der Blockchain-Technologie. Dabei sind besonders Junge den neuen Kryptowährungen aufgeschlossen.

1,5 Prozent der Österreicher haben oder hatten laut OeNB bereits Erfahrungen mit Kryptowährungen gemacht, sie gehandelt oder zumindest besessen. Die neue Technologie ist laut Experte Florian Wimmer vielversprechend, wird jedoch kaum für Bezahlzwecke verwendet.

Noch werden Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum werden aufgrund ihrer Volatilität als Investment gesehen, die Kurse schwanken innerhalb kürzester Zeit stark. Zudem sei das Netzwerk zu langsam: Bei Bitcoin sind etwa sieben Transaktionen pro Sekunde möglich, bei Visa oder Mastercard sind es bereits 30.000.

Das könnte sich jedoch bald ändern. Schweden prüft bereits die E-krona, die an die nationale Krone gebunden ist. Auf der Grundlage der Blockchain erhält somit jeder Bürger ein eigenes Konto bei der Zentralbank, klassische Banken wären - zumindest was Überweisungen und Zahlungen angeht - quasi überflüssig. Zudem ist alles vom Handy oder Computer mit wenigen Klicks und quasi in Echtzeit erledigt.

Chance für 2 Milliarden "unbanked" Menschen

Besonderes Entwicklungspotential sieht Wimmer dabei in Asien oder Afrika, wo bargeldlose Bezahlungen mit Handy oder Blockchain-Währungen boomen. "Die haben vom Tauschhandel quasi die komplette Bankenwelt übersprungen", sagt Wimmer. "Das ganze Bankenwesen geht wieder in die Richtung, dass du wieder mehr Kontrolle über deine Assets haben wirst. Und Blockchain gibt eben auch zwei Milliarden "unbanked" Menschen auf der Welt die Chance, am Finanzmarkt teilzunehmen."

Der Vorteil bei Blockchain-Netzwerken, wie sie auch Kryptowährungen nutzen: Die Geldflüsse sind transparent, Schwarzgeld wird erschwert. Zudem ist es fälschungs- und manipulationssicher. Für Österreicher mag das ein Horrorszenario sein, nur jeder Zehnte kann einer bargeldlosen Zukunft etwas abgewinnen.

Bitcoin und Co. unter Jüngeren beliebt

Unter jüngeren Menschen ist die Akzeptanz allerdings höher, ist sich Wimmer sicher. Bereits jetzt sei die Akzeptanz von bargeldlosen Zahlformen unter den jüngeren Generationen deutlich höher, bis zum Bitcoin ist es nicht mehr weit. Und auch in Ländern, deren Währungen deutlich schwanken, flüchten massenhaft Menschen in Krypto. Venezuela ist da das Paradebeispiel, aber auch in der Türkei besitzen deutlich mehr Menschen Kryptowährungen als hierzulande, weiß Wimmer.

Spätestens wenn man jedoch Transaktionen zwischen Kryptowährungen durchführt oder seine Gewinne auf das normale Konto überweisen will, kommt Florian Wimmer wieder ins Spiel. Der 30-Jährige gründete 2017 die Firma Blockpit, die Licht ins Steuerwirrwarr der Krypobranche bringen sollte. Die Unternehmenssoftware stellt dabei automatisierte Steuererklärungen für verschiedene Kryptowährungen bereit. Mittlerweile ist das Team von Blockpit auf elf Mitarbeiter angewachsen.

(red)

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