Sie wissen, dass sie an einer Zeitwende leben, an der vieles neu und anders gedacht werden muss, gerade, um Traditionen wiederzubeleben oder ganz neu in den Blick zu nehmen. So haben sie eine „neue Pfarrerin“, also eine Frau als Gemeindeleiterin erhalten. Und gerade auch deshalb feiern sie das Fest Maria Magdalena am 20. Juli ganz neu: Maria Magdalena ist offiziell zur „Apostelin der Apostel“ ernannt worden, allen 12 Großen der Kirche als Frau gleichgestellt, ja sogar mit einem gewissen Vorrang: Sie ist die erste Zeugin der Auferstehung, jenes revolutionären Ereignisses, dass die Christen aller Konfessionen gemeinsam bezeugen und sich darauf berufen: Grenzenloses Handeln Gottes in grenzenloser Hingabe eines Menschen in grenzenloser Liebe, nur so könne man dies als gläubiger Mensch beschenkt annehmen
Diesem Pfad Maria Magdalenas wollen Frauen jenseits jeder Klerikalismus außerhalb der Kirchenmauern nachgehen: Am 20. Juli feiern die Batschunserinnen ihr Frauenfest im Gedenken an diese schillernde Frau. „Wenn die Welt Kopf steht“ heißt das diesjährige Thema dieses Frauentags.

Batschunser Kapellenwege
Noch etwas Tolles haben sich die Batschunserinnen einfallen lassen: Sie haben großartige Kapellen-
Geh-Wege errichtet: Rechtzeitig zur Wanderzeit, zur Pilgerzeit, habe sie in Batschuns ein neues Wegenetz ausgespannt, das in unterschiedlichen Wegelängen und in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zu allen sechs (!) Kapellen rund um die Batschunser Pfarrkirche herumführen: Alle haben einen Namen erhalten, auch eine Farbe sollen sie bekommen: Wendelin-Weg, Magdalenen-Weg, Johannes-Weg, …
Batschuns liegt am Hang des Rheintals, an einem Ausläufer des Freschen-Massivs, mit weitem Blick ins Rheintal, an der Furche zwischen Ost- und Westalpen, direkt in Verbindung zum Jakobs-Weg, durch Österreich und durch die Schweiz … Es lohnt sich, so viel Schönes gehend zu entdecken, Kleinod vielleicht, aber „d´Kircha is dussa!“, wie manche am Berg sagen, nicht innerhalb von irgendwelchen Gebäuden, nicht nur zu irgendwelchen bestimmten Zeiten, sondern eigentlich immer … Und noch etwas haben die Batschunserinnen für sich entdeckt, was so grundlegend stimmt: „Kirche … ist eine Einladung!“. An alle, hoffentlich!


Fünf Personen, die ganz entscheidend bei den Kapellen-Geh-Wegen rund um Batschuns mitgewirkt haben sind: Helmut Eiter, Sandra Friedle, Josef Mathis, Beate Büsel und Andreas Postner.

Helmut Eiter ist Vorsitzender der Pfarrteams, Sandra Friedle ist Gemeindeleiterin in Batschuns, Josef Mathis ist früherer Bürgermeister, Beate Büsel ist Leiterin des Agape-Teams, Andreas Postner war Mitglied des Kernteams.