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Bankangestellter nach leichtfertigen Kreditvergaben vor Gericht

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Der 32-Jährige soll mehreren Personen Überziehungsrahmen gewährt haben, obwohl er dazu nicht mehr befugt war und genau gewusst haben soll, dass die Betreffenden hoch verschuldet waren.

Weil er leichtfertig Kredite vergeben hatte, musste sich am Montag ein Wiener Bankangestellter wegen Untreue im Straflandesgericht verantworten.Inkriminierter Schaden: 40.000 Euro. Die Verhandlung wurde vertagt.

Das betreffende Institut hatte dem Angestellten bereits die Berechtigung entzogen, über Kreditvergaben zu entscheiden. Allerdings wurde das intern nicht kommuniziert – die Filiale, in der der Mann beschäftigt war, erfuhr von dieser Maßnahme nicht, so dass ahnungslose Kollegen Beschäftigungslosen und Pleite gegangenen Unternehmern ohne Bedenken Geld ausbezahlten, das diese nach Vorlage von Dokumenten verlangten, die der 32-Jährige paraphiert hatte.

Der Angestellte dürfte von den insgesamt vier im Strafantrag genannten Kunden in jedem Fall bedrängt, möglicherweise sogar erpresst worden sein. Wie die Verhandlung ergab, soll es nämlich ein „offenes Geheimnis“ gewesen sein, dass man bei ihm schon seit längerem ohne jedwede Bonität ein Darlehen bekommen konnte. Das machte den Banker angreifbar.

Er habe den Mann um Geld „angebettelt“, schilderte etwa einer der unrechtmäßigerweise in den Genuss eines Kredits gekommenen Männer im Zeugenstand. Als das nichts nützte, „habe ich ihm gesagt, dass ich Bescheid weiß, dass alle bei ihm einen Kredit bekommen“, so der Zeuge.

Die Folge: Der Bankangestellte soll nicht weniger als drei Konten mit Überziehungsrahmen bedient haben, die jeweils dem einen Kunden zuzurechnen waren. Zur Verschleierung ließ er eines auf dessen Lebensgefährtin laufen, eines hatte er mit einer winzigen Abweichung des Familiennamens „getarnt“.

Bei einer internen Revision flogen die Machenschaften auf. Dem Mann wurde von der Großbank umgehend gekündigt.

 

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