Weniger lang, aber rekordverdächtig: Die heurige Wiener Ballsaison wird um acht Tage kürzer ausfallen als 2018/19 und trotzdem die Kassen lauter klingeln lassen. Die Wirtschaftskammer erwartet Umsätze in Höhe von 151 Mio. Euro - um vier Prozent mehr als im Vorjahr (145 Mio.), sagte Maria Smodics-Neumann, Chefin der Sparte Gewerbe und Handwerk, am Montag in einer Pressekonferenz.
520.000 Ballbesucher in Wien erwartet
Für steigende Ausgaben sorgen auch mehr Gäste - wobei das Plus hier marginal ausfallen dürfte: Eine von der Kammer beauftragte Studie der KMU-Forschung prognostiziert rund 520.000 Ballbesucher, um 5.000 mehr als in der vergangenen Saison.
Demnach gibt ein Ballgeher im Durchschnitt 290 Euro aus. 180 Euro davon lässt man direkt für das Event springen - etwa für Ticket, Tischreservierung oder Verpflegung. Die restlichen 110 Euro fallen für Kleidung, Taxi, Friseurbesuch oder Kosmetik an. Und weil so mancher wegen "kurzfristiger Panik vor dem Ball" doch noch einen Crashkurs macht, "um die eingerosteten Walzerbeine wieder in Schwung zu bringen", profitieren auch die Tanzschulen von der "fünften Jahreszeit", freute sich Markus Grießler, Spartenobmann der Tourismus- und Freizeitwirtschaft in der Wiener Wirtschaftskammer.
Saisonauftakt: Rauchfangkehrerball am Freitag in Wien
Der Saisonauftakt findet am kommenden Freitag mit dem Rauchfangkehrerball statt. Den traditionellen Abschluss am Faschingsdienstag, der 2020 auf den 25. Februar fällt, bildet das Elmayer-Kränzchen. Dazwischen stehen rund 450 einschlägige Veranstaltungen am Programm - vom internationalen Society-Highlight Opernball bis zum Ball der Gewichtheber. Die beliebteste Ball der Wiener ist laut Studie übrigens der Zuckerbäckerball, gefolgt von Kaffeesieder- und Blumenball.
Weil Bälle finanziell auch für die Mode- und Coiffeurbranche nicht uninteressant sind, hatte Smodics-Neumann noch entsprechende Tipps - vorrangig für Besucherinnen - parat. "Wir kommen nicht mehr drum herum: Die 80er kommen wieder." Demnach seien "opulente Frisuren" wieder en vogue. Es dürfe diesbezüglich ruhig geklotzt werden: "Das Understatement lassen wir weg." In Sachen Kleidung dürfe es ebenfalls "fülliger und größer" sein, was auch die Verwendung von Rüschen, Volants oder Federn meint. Farblich sind laut Kammerexpertin sanfte Creme- und Grüntöne, Hell- bis Nachtblau und "alles, was im Rotspektrum drinnen ist", angesagt.
(APA/Red)