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Bajaj darf Kontrolle über Pierer Mobility übernehmen

Bajaj übernimmt Kontrolle über Pierer Mobility – EU gibt grünes Licht
Bajaj übernimmt Kontrolle über Pierer Mobility – EU gibt grünes Licht ©APA/AFP
Die EU-Kommission hat der Kontrollübernahme von Pierer Mobility durch Bajaj zugestimmt. Das Closing wird in den nächsten Wochen erwartet.

Nach der Übernahmekommission hat auch die EU-Kommission grünes Licht für die Kontrollübernahme durch den indischen Aktionär Bajaj an der KTM-Mutter Pierer Mobility gegeben. Damit liegen alle regulatorischen Voraussetzungen dafür durch Bajaj vor. Das Closing des Kontrollwechsels wird in den kommenden Wochen erwartet.

Es werde kein eingehendes Prüfungsverfahren nach der Drittstaatssubventionsverordnung eingeleitet, hieß es in einer Aussendung von Pierer Mobility am Montag. Die Bajaj Auto International Holdings B.V. wird damit – sobald das Closing formell erfolgt ist – alleinige Eigentümerin der Pierer Bajaj AG, die weiterhin 74,9 Prozent an der KTM-Mutter Pierer Mobility AG halten wird. Bajaj darf die Kontrollmehrheit bei der KTM-Mutter Pierer Mobility übernehmen, ohne damit ein Pflichtangebot an die übrigen Aktionäre auszulösen.

Bajaj rettete KTM aus der Insolvenz

Der indische Fahrzeugkonzern Bajaj, seit 2007 Partner des oberösterreichischen Motorradbauers KTM, hatte im Frühjahr mit einer Finanzspritze das Überleben der insolventen KTM gesichert. Im Gegenzug wurde vereinbart, dass Bajaj das bisherige Joint Venture Pierer Bajaj zur Gänze und damit die Kontrollmehrheit an der KTM-Mutter Pierer Mobility übernimmt. Bajaj hatte dazu mit der Pierer Industrie AG eine Call-Optionsvereinbarung abgeschlossen, wonach sie spätestens bis Ende Mai 2026 alle Anteile der Pierer Industrie AG an der Pierer Bajaj AG übernehmen soll. Pierer Bajaj hält derzeit 75 Prozent der KTM-Mutter Pierer Mobility.

Ende November 2024 war KTM insolvent geworden und beantragte ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung. 1250 Lieferanten und Banken sowie 2600 Dienstnehmer meldeten Forderungen in der Höhe von rund 2,2 Mrd. Euro an. Der am 25. Februar von den Gläubigern mehrheitlich angenommene Sanierungsplan sah eine Barquote von 30 Prozent vor. Das Geld – rund 600 Mio. Euro – musste bis 23. Mai erlegt sein, ansonsten wäre ein Konkurs unausweichlich geworden. Bajaj stellte mit einem Darlehen über 450 Mio. Euro im Mai einen Großteil des Geldes für die Quote auf.

(APA)

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