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Bahnhof Wien-Praterstern wird eröffnet

Rechtzeitig zur EURO 2008 wird am kommenden Freitag (4. April) der Bahnhof Wien Praterstern (früher: Wien Nord) offiziell eröffnet. Bilder vom Bahnhof Wien Praterstern 

Seit März 2005 arbeiteten die ÖBB an der Erneuerung des damals äußerst schäbigen Verkehrsbauwerks. Rund 100 Mio. Euro wurden investiert. Neu ist vor allem die 7.400 Quadratmeter große Überdachung der Bahnsteige. Ab Mai wird auch die U-Bahn-Linie U2 zum Praterstern fahren.

Die Pläne für das Bauwerk stammen von Architekt Albert Wimmer, der auch am Hauptbahnhof beteiligt ist. Errichtet wurden zwei Mittelbahnsteige mit 210 Meter Länge und bis zu 21 Meter Breite. Neu ist auch die 1.700 Quadratmeter große Bahnhofshalle mit Rolltreppen und Liften zu den oberirdischen ÖBB-Bahnsteigen. Viel Platz gibt es für Handel, Gastronomie und Serviceeinrichtungen.

Wenige Tage vor der Eröffnung präsentiert sich der Bahnhof bereits so gut wie fertig. An der Straßenbahnpassage, wo einst Imbissbuden dominierten, hat sich eine Fast-Food-Filiale angesiedelt, die mit dem Slogan “Wurstelprater? Burgerbrater!” für sich wirbt. An die alte Schäbigkeit erinnert nur noch wenig, die Halle ist blitzblank poliert und mit einer Vielzahl an Überwachungskameras ausgestattet.

Bereits am 13. März ist die Billa-Filiale wieder eingezogen. Weil sie noch aus der Zeit vor der Neuregelung des Ladenöffnungsgesetzes stammt, unterliegt sie nicht der Flächenbeschränkung von 80 Quadratmeter für Bahnhofsgeschäfte, sondern ist – wie schon früher – 690 Quadratmeter groß. Sie ist täglich, also auch am Sonntag, von 6.00 bis 21.00 Uhr offen.

Ähnlich wie beim Franz-Josefs-Bahnhof wird es ein Sozialarbeiter-Team geben, das sich unter anderem um alkoholkranke und obdachlose Menschen kümmern soll. Vorgesehen sind acht Mitarbeiter. Billa wird am Praterstern allerdings sonntags nicht auf den Verkauf von Spirituosen verzichten. Anders als beim Franz-Josefs-Bahnhof habe es kein Ansuchen des Bezirks dafür gegeben.

Rund 70.000 Menschen täglich nutzen den Verkehrsknotenpunkt, an dem sich U-Bahn, S-Bahn-Linien, Straßenbahn und Busse treffen. Mit der U2-Verlängerung soll diese Zahl auf 110.000 steigen. Zum Projekt “Bahnhof Wien Nord” gehört auch der Umbau und die Begradigung der Gleisführung der S-Bahn-Strecke vom Donaukanal bis zur Station Traisengasse (samt deren Neubau). Zählt man dies hinzu, betragen die gesamten die Investitionskosten 133 Mio. Euro. Bei der Projektpräsentation 2002 war von nur 37 Mio. Euro die Rede, allerdings ausschließlich für das Gebäude am Praterstern.

Gleich nach der Fußball-EM gehen die Arbeiten weiter, dann startet nämlich der bis Mitte 2010 angesetzte Komplettumbau des restlichen Platzes. Die Pläne stammen von Boris Podrecca. Vorgesehen sind lasierte Betonplatten als Bodenbelag, ein großes Glasdach, begrünte Gitterelemente sowie eine längliche Wasserfläche beim Tegetthoff-Denkmal. Die Projektkosten betragen 22 Mio. Euro.

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