AA

Back to the 80ies: Neues Prince-Album

© Universal Music
© Universal Music
Wer nach Michael Jacksons Ausscheiden „King of Pop“ wird, ist umstritten. Der nur 1,57 m kleine Glamour-Popstar Prince erhebt mit seinem jüngsten Album „Planet Earth“ legitime Ansprüche. Die CD gibt es ab Freitag im Handel.

Dass die zehn neuen Songs nur 15 Monate nach dem Erfolgsalbum „3121“ auf den Markt kommen, hat wohl mit dem Thema zu tun: Alle Lieder kreisen inhaltlich um das Thema Klimawandel. Ein gefundenes Fressen für die Promotoren nach den weltweiten „Live Earth“- Konzerten.

Aber die Platte hat viel mehr zu bieten, als man auf Grund dieser Koinzidenz zu Beginn vermuten würde. Das 24. Studioalbum des exzentrischen Mannes aus Minneapolis ist virtuoser Pop mit starken Funk- und überzeugenden Disco-Einflüssen – klassisch, pompös, eklektisch, mitreissend.

Kostprobe: Die erste Singleauskoppelung „Guitar”:

Wer in Grossbritannien lebt, konnte am Sonntag das Album besonders günstig erwerben: Es lag gratis der Zeitung „Mail on Sunday“ bei. So ungewöhnlich die Vermarktungsstrategie, so unnötig scheint sie: Das Album findet mit Sicherheit sein Publikum.

Gerade in England, wo Prince ab 1. August 21 Konzerte gibt, deren 140.000 Tickets innerhalb 20 Minuten ausverkauft waren.

Bestes Beispiel für sicheren Erfolg ist der hymnische Opener „Planet Earth“, der einen fast ein bisschen atemlos zurücklässt. Zwischen softem Piano und manchmal fast schon unanständig funkigen Bläsern bewegt sich das Album. Disco-Anleihen (“Chelsea Rodgers“) und soulige Retro-Klänge holen immer wieder die 80er Jahre zurück. Mit Ausnahme der Midtempo-HipHop-Nummer „Mr. Goodnight“ mag alles nicht sonderlich modern sein, funktioniert aber auf poppiger Tanz- und Mitsing-Ebene umso besser.

Hier geht’s zur deutschsprachigen Prince-Website.

Zu leicht verdauliche oder softe Stellen gibt’s zwar auf jeden Fall, aber das Niveau der gebotenen Unterhaltung ist dennoch überdurchschnittlich hoch.

Ein Mitgrund dafür sind wohl die Musiker, die den 49-jährigen Sänger bei seiner Arbeit unterstützen – darunter Ex-James-Brown- Saxofonist Maceo Parker, Posaunist Greg Boyer (früher bei George Clinton’s Parliament) oder sein langjähriger Keyboarder Morris Hayes. Sie tragen das Ihre zum Gelingen der 45-minütigen Platte bei. Und dass sie gelungen ist, muss abschliessend nicht noch einmal gesagt werden.

  • VIENNA.AT
  • Musik
  • Back to the 80ies: Neues Prince-Album
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen