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Bachmann-Autor Weiss verspeist Manuskript

Der österreichische Autor Philipp Weiss hat am ersten Tag des renommierten Vorlesewettbewerbs un den 33. Ingeborg Bachmann-Preis für Aufregung gesorgt: Der in Wien lebende Schriftsteller verspeiste nach der Lesung sein Manuskript mit dem Hinweis, dies sei ein "notwendiger Bestandteil des Textes".

Philipp Weiss, der erste der vier österreichischen Teilnehmer, las seine Erzählung “Blätterliebe” und aß den Text nach der Jurydiskussion auf. Weiss hatte als zweiter von insgesamt 14 Autoren gelesen. In seinem Beitrag geht es um einen Autor der wegen unerklärlicher Bauchschmerzen in ein Krankenhaus geht. Am Ende einer Magenspülung wird in seinem Innern der fertige Text gefunden.

Mit stark repetitiven Elementen eignet sich die Erzählung ausgezeichnet zum Vortragen, über den Inhalt waren die Juroren uneins. Während Alain Claude Sulzer Vergnügen empfand, zeigte sich Ijoma Mangold “genervt”. Karin Fleischanderl, neue Jurorin, die Weiss nominiert hatte, fand “Originalität und Neuartigkeit, während Paul Jandl feststellte: “Nichts ist so anstrengend wie Humor, den man nicht teilt.”

Weiss hatte schon bei seiner Einführung für etwas Stirnrunzeln mit einem Kurzvideo-Porträt gesorgt, das ausschließlich sein Gesicht in einer Art Pantomime zeigte. Insgesamt lasen am ersten der drei Wettbewerbstage fünf der Kandidaten, drei Deutsche, ein Schweizer und ein Österreicher. 

Autor Weiss, der bisher “Egon” im Passagen Verlag sowie einige kürzere Texte veröffentlichte, studiert in Wien Germanistik, Philosophie und Deutsch als Fremdsprache. Er ist mit 27 der jüngste Wettbewerbs-Teilnehmer. “Ich muss mich beeilen mit meinem Roman. Wenn man in Klagenfurt fertig gemacht wird, kann man nicht mehr schreiben, wenn man bejubelt wird, kommt man nicht mehr dazu”, hatte  der Autor vor dem Wettbewerb gemeint.

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