AA

Baby in Wien misshandelt: Bub außer Lebensgefahr

Das Baby befindet sich nach der Notoperation nicht mehr in akuter Lebensgefahr.
Das Baby befindet sich nach der Notoperation nicht mehr in akuter Lebensgefahr. ©pixabay.com (Symbolbild)
Anfang Dezember wurde der vier Monate alte Bub mit schweren Hinverletzungen in ein Wiener Spital gebracht und musste notoperiert werden. Nun befindet sich das Baby nicht mehr in akuter Lebensgefahr.
Baby nach Misshandlungen in Lebensgefahr
U-Haft über Vater verhängt

Wie ein Sprecher des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) am Montag auf APA-Anfrage mitteilte, wurde der knapp vier Monate alte Bub vor kurzem aus dem künstlichen Tiefschlaf geholt.

Bleibende Schäden noch nicht absehbar

Ob das Kleinkind bleibende Schäden davon tragen wird, ist noch nicht absehbar. Um das beurteilen zu können, wären neurologische Untersuchungen erforderlich. Diese konnten aus medizinischen Gründen noch nicht durchgeführt werden.

Vater des misshandelten Babys weiter im Gefängnis

Der Vater des Buben, der seinen Sohn misshandelt haben soll, bleibt vorerst weiter im Gefängnis. Das hat das Landesgericht für Strafsachen am Montag entschieden. Die U-Haft sei um weitere vier Wochen verlängert, teilte Gerichtssprecherin Christina Salzborn mit. "Die bisherigen Haftgründe bleiben aufrecht", präzisierte Salzborn gegenüber der APA. Gegen den 35-Jährigen wird wegen versuchten Mordes ermittelt, weshalb bei ihm die bei Kapitalverbrechen vorgesehene bedingt obligatorische U-Haft zum Tragen kommt.

Der 35-Jährige bestreitet, das Baby misshandelt oder geschüttelt zu haben. Er fühlt sich dahin gehend von der Mutter des Kindes zu Unrecht belastet, gegen die von der Staatsanwaltschaft wegen Quälens bzw. Vernachlässigung eines Unmündigen ermittelt wird. Die Frau befindet sich nach wie vor auf freiem Fuß. Die 30-Jährige hat auch Kontakt zu ihrem Sohn. Sie hat nach Informationen der APA das Baby wiederholt im Krankenhaus besucht.

Eltern des Buben leben getrennt

Die Eltern des Buben hatten sich schon während der Schwangerschaft zerstritten und leben getrennt. Die Mutter habe dem Vater bis zum 26. Oktober nicht erlaubt, seinen Sohn zu sehen, sagte dessen Verteidiger Wolfgang Blaschitz am Montag. Ab diesem Zeitpunkt habe der 35-Jährige - bisher unbescholten, Sohn einer bei der Wiener Polizei tätigen Vertragsbediensteten - dann sein Kind jeden Abend bei seiner Ex besucht. Dabei sei nie etwas vorgefallen, der Mann sei abgesehen von einem Abend, an dem das Baby durchgehend friedlich geschlafen habe, auch nie mit dem Kind allein in einem Raum gewesen.

Als das Kind am 5. Dezember ins Spital gebracht wurde, stellte ein Arzt neben den akuten weitere Verletzungen fest, die zumindest fünf bis sechs Tage alt waren. Wie Anwalt Blaschitz dazu am Montag im Gespräch mit der APA festhielt, soll eine Physiotherapeutin das Kleinkind am 2. Dezember behandelt haben. "Wäre das Kind da verletzt gewesen, hätte die Therapeutin das sicher gesehen und gemeldet", nahm Blaschitz an.

Gutachten in Auftrag gegeben

Mit Spannung wird jetzt auf ein von der Justiz in Auftrag gegebenes Gutachten zum Zustandekommen, Grad und Alter der Verletzungen gewartet. Die Expertise liege noch nicht vor, teilte Nina Bussek, die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, mit.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Baby in Wien misshandelt: Bub außer Lebensgefahr
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen