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Auto China 2010: Die Highlights der Pekinger Automesse

In China ist der Bedarf an neuen Fahrzeugen riesengroß. Angesichts der rund zehn Millionen Autozulassungen pro Jahr wollen alle Herstller in dem gigantischen Wachstumsmarkt mitspielen. Das zeigt derzeit auch die Pekinger Automesse. Heiße Schlitten, sexy Girls: Die Branchenriesen legen sich mächtig ins Zeug. Klicken Sie sich durch die Galerie!
Pekinger Automesse: Heiße Autos, sexy Hostessen

Im boomenden Automarkt China wird die Konkurrenz zwischen den deutschen Oberklasse-Herstellern Daimler, BMW und Audi immer schärfer. BMW-Chef Norbert Reithofer blies auf der Automesse in Peking zur Attacke auf den Platzhirschen Audi.

“Wir wollen schon angreifen”, betonte er. Daimler-Vorstand Dieter Zetsche, dessen Marke Mercedes-Benz in China auf Platz drei unter den Nobelkarossen-Herstellern liegt, will hingegen den zweitplatzierten BMW überholen.

Sowohl Daimler als auch BMW planen neue Langversionen von Mittelklasse-Modellen für die reiche Oberschicht der Volksrepublik, die sich zum teuren Auto oft einen Chauffeur leistet. Zudem wollen beide Hersteller 2013 einen rein elektrischen Stadtflitzer herausbringen.

Größter Automarkt der Welt

China ist 2009 – auch dank staatlicher Konjunkturspritzen – zum größten Automarkt der Welt aufgestiegen. Experten erwarten für dieses und die nächsten Jahre Wachstumsraten von zehn Prozent und mehr. Unter den drei deutschen Oberklasse-Herstellern liegt die VW-Tochter Audi, die schon seit mehr als zwanzig Jahren auf dem Markt aktiv ist, mit knapp 159.000 verkauften Fahrzeugen im Jahr 2009 weit vor BMW (rund 90.500 Autos) und Mercedes (gut 71.000). Angesichts des rasanten Marktwachstums erhöhten die Ingolstädter ihr Ziel für 2010 bereits: Sie wollen mehr als 200.000 Fahrzeuge verkaufen, bis 2012/2013 sollen es 250.000 werden.

BMW-Chef Reithofer zog auf der Automesse nach: Der Konzern werde in diesem Jahr 120.000 statt wie bisher geplant 100.000 Autos seiner Marken BMW und Mini verkaufen. Langfristig sieht er Potenzial für 300.000 Fahrzeuge. BMW baut derzeit ein zweites Werk mit seinem chinesischen Partner Brilliance in der Mandschurei im Nordosten des Landes. Zum Vergleich: Der Volumenhersteller Volkswagen verkaufte von der Marke VW 2009 in China 1,12 Millionen Autos – so viel wie kein anderer europäischer Autobauer.

Großserie statt Kleinserie

Chancen für BMW bietet Reithofer zufolge die neue Business-Limousine 5er, die in China als Chauffeurs-Variante auf den Markt kommt. Auch beim verkaufsstarken 3er sei eine Langversion vorstellbar. Zudem will BMW bis zum Ende des Sommers eine Banklizenz in China bekommen, um mit Angeboten für das bisher unübliche Finanzieren und Leasen mehr Kunden zu locken, wie Vertriebschef Robertson im Reuters-Gespräch sagte. China werde 2010 drittgrößter Markt für BMW werden. Wann das Land an der Spitze Deutschland und die USA ablösen werde, ließ er offen.

Ähnlich äußerte sich Daimler-Chef Zetsche: “China wird der größte Markt für uns werden, aber ein Jahr nenne ich nicht.” In der Vergangenheit seien der Markt und Mercedes immer schneller gewachsen, als er gedacht habe. Für 2010 blieb er bei seinem Absatzziel von mehr als 100.000 Autos. Nachdem E- und S-Klasse bereits in Langversionen angeboten werden, überlegt Daimler dies auch für die C-Klasse.

Mit Blick auf den Rivalen BMW, dessen Stand auf der Automesse nur wenige Meter entfernt lag und schon am ersten Tag von ähnlich großen Menschenmassen belagert wurde wie der von Daimler, kündigte Zetsche an, dieses oder nächstes Jahr werde man die Münchner beim Absatz schlagen. Schließlich habe Mercedes dies zuletzt schon in einzelnen Monaten geschafft und werde als exklusivste Premiummarke in China angesehen. Speziell für die Volksrepublik bringen die Stuttgarter gemeinsam mit dem lokalen Hersteller Build Your Dreams (BYD) 2013 ein Elektroauto. “Wir denken nicht in Kleinserie, sondern in Großserie”, sagte Entwicklungschef Thomas Weber.

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