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Austro-Astronautin Carmen Possnig schloss erstes Training erfolgreich ab

Austro-Astronautin Carmen Possnig hat den ersten Block ihres Astronauten-Trainings erfolgreich abgeschlossen.
Austro-Astronautin Carmen Possnig hat den ersten Block ihres Astronauten-Trainings erfolgreich abgeschlossen. ©APA/ESA
Die österreichische Medizinerin Carmen Possnig, Ersatzmitglied im Astronautenkorps der ESA, hat den ersten Teil ihres Trainings erfolgreich beendet. Seit Januar absolvierte sie ein zweimonatiges Programm am Europäischen Astronautenzentrum in Köln. Dazu gehörten eine Tauchausbildung und ein Winterüberlebenstraining.
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Im Herbst 2022 wählte die ESA aus über 22.500 Bewerbungen aus Europa fünf "Karriereastronauten" und zwölf "Reserveastronauten" aus. Unter den Reserveastronauten ist die Medizinerin Carmen Possnig aus Klagenfurt. Sie forschte 2018 für die ESA in der Antarktis. Die Karriereastronauten haben bereits ein Jahr Training für Weltraummissionen absolviert. Die Reserveastronauten bleiben in ihren Berufen, werden jedoch regelmäßig geschult, um bei Bedarf schnell einsatzbereit zu sein.

Erster Trainings-Block von Austro-Astronautin Carmen Possnig umfasste Theorie und Praxis

Possnig ist derzeit im Endspurt ihres PhD-Studiums im Bereich Weltraummedizin an der Universität Innsbruck. Sie absolvierte nun gemeinsam mit Anthea Comellini (Italien), Meganne Christian und John McFall (beide Großbritannien) den ersten Block des "Astronaut Reserve Training Program", der theoretische und praktische Einheiten umfasste. Als "Höhepunkt" des Ausbildungsblocks bezeichnete Possnig die Tauchausbildung in der "Neutral Buoyancy Facility", ein zehn Meter tiefer Pool, in dem auch Teile der Internationalen Raumstation ISS versenkt werden können. Beim Tauchen wird die Schwerelosigkeit im Weltraum simuliert. So können Weltraumspaziergänge und Außeneinsätze trainiert werden. "Vor diesem Training war ich am nervösesten", sagte die angehende Astronautin, da ihr Basistauchkurs, der Voraussetzung für das Training war, schon Jahre zurücklag.

Astronauten-Training von Carmen Possnig: Überleben bei Minus 15 Grad Celsius

Im Endeffekt sei die Tauchausbildung aber "sehr cool gewesen, aber noch cooler war die einwöchige Winterüberlebensübung in einem Nationalpark in den spanischen Pyrenäen". Dabei wurden nicht nur Teamwork- und Leadership-Fähigkeiten trainiert, sondern auch Fähigkeiten wie Feuermachen, Unterschlupf-Bau oder Umgang mit kältebedingten Verletzungen vermittelt. Zum Abschluss musste die Gruppe 30 Stunden bei Minus 15 Grad Celsius im verschneiten Nationalpark überleben. "Diese Übungen sollen uns auf potenzielle Notsituationen vorbereiten, wenn etwa eine Raumkapsel an einem abgelegenen, schwer erreichbaren Ort landet", so Possnig. Zu den Theorieeinheiten zählten u.a. ein Biologiekurs mit praktischen Laborübungen als Vorbereitung für Experimente im Weltraum sowie menschliches Verhalten, etwa wie Astronautinnen und Astronauten interagieren, kommunizieren und in Teams arbeiten. Das seien entscheidende Fähigkeiten für das Leben auf der Raumstation. Zusätzlich erhielt die Gruppe ein vielseitiges Fitnesstraining.

Parabelflug bei nächster Einheit von Austro-Astronautin Carmen Possnig

Nachdem nun beide Gruppen der ESA-Astronautenreserve ihr erstes Ausbildungsprogramm durchlaufen haben, werden sie im Herbst dieses Jahres gemeinsam die nächste Phase des Trainings absolvieren. Diese umfasst u.a. ein Überlebenstraining auf hoher See, sollte eine im Meer gelandete Raumkapsel nicht gleich gefunden werden, und einen Parabelflug, bei dem Schwerelosigkeit simuliert wird. Der Theorieteil werde sich etwa technischen Aspekten von Raumschiffen und -stationen sowie der menschlichen Physiognomie im Weltraum widmen. 2026 ist laut Possnig ein weiterer zweimonatiger Ausbildungsblock geplant. Wie es danach weitergehe, hänge auch von der künftigen ESA-Budgetierung ab. Die Chancen, tatsächlich in den Weltraum zu fliegen, sei "eine politische Entscheidung und hängt auch davon ab, wie viel in die Weltraumforschung investiert wird", so Possnig.

(APA/Red)

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