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Austrias dritter Versuch gegen Kapfenberg

Den Kapfenberger SV und FK Austria Wien trennen in der Tabelle derzeit 20 Punkte. Dennoch birgt das dritte Bundesliga-Saisonduell einiges an Fußball-Brisanz in sich.

Der Aufsteiger hat durch das sensationelle 5:2 vor einer Woche in Salzburg eine Menge Mut getankt. Andererseits sollten die Gäste mit Punktezuwachs beweisen, dass sie am Spitzentrio dran zubleiben wollen.

Doch die steirischen “Falken” haben nach ihrem Höhenflug – ihre “Bullen-Zähmung” war ihr erste Auswärtssieg im Oberhaus seit 42 Jahren – nicht den Boden unter den Füßen verloren. “Wir sind Außenseiter, werden aber sicher unsere Chancen vorfinden und wären schon mit einem Punkt zufrieden. Die Austrianer gehören für mich zu den Top 4 im Land. Bazina, Acimovic und Okotie zählen zu den besten Offensivkräften der Liga,” meint Trainer Werner Gregoritsch.

Die Aussagen von Bazina auf der violetten Homepage, wonach die Kapfenberger Spielweise kein Fußball sei, sie meist immer sehr tief stünden und die Gegner anrennen lassen, ärgert zwar den Neuling, aber sie motiviert ihn auch. “Wir werden die Antwort am Samstag auf dem Spielfeld geben: mit Leidenschaft und Kampfgeist”, kündigte Gregortisch an, der seine “Salzburger”-Elf wegen der Sperre von Milosevic zumindest auf einer Position ändern muss.

Seine Spieler sehen es ähnlich. Kapitän Dominique Taboga, der sich im Training am Knie verletzte und dessen Einsatz fraglich ist, sagte zu den Verbal-Duellen: “Wir bereiten uns bestens auf das Spiel vor und werden zeigen, dass der Sieg in Salzburg kein Zufall ist.” “Respekt ja, Angst nein,” lautet die Devise der Obersteirer, die das erste Saisonheimspiel am 13. Juli nur durch ein Eigentor des Austria-Chinesen Sun in der 92. Minuten nicht verloren.

Übrigens endete auch das zweite Treffen in Wien trotz klarer Überlegenheit der Hausherren remis (0:0). Dazwischen hatte Karl Daxbacher heftige Kritik an der Spielweise der Kapfenberger geübt, sie als “bewusst auf Verletzung ausgelegt” und als “Einschüchterung des Gegners” eingestuft. Das ist für den Austria-Coach Schnee von gestern. Er meinte dazu vor dem Wiedersehen mit dem Aufsteiger: “Das ist für mich kein Thema mehr, die Steirer spielen jetzt ganz anders.”

Dass der Gegner aus Salzburg Selbstvertrauen mitgebracht hat, wertet Daxbacher “nicht unbedingt als Nachteil” und begründet das so: “Vielleicht spielen die heimstarken Steirer dadurch ein bisschen offensiver, so dass wir mehr Raum bekommen.” Völlig überzeugt ist der Austria-Coach, dass es so und so eine schwierige Aufgabe wird. “Wenn wir nicht dagegenhalten und uns den Zweikämpfen stellen, werden wir große Probleme haben”, sagt der 55-Jährige.

“Nach den zwei Remis haben wir eine Rechnung offen und sind daher am Samstag besonders motiviert”, kündigte Bazina an. Das 5:2 des Gegners in Salzburg begründete der 33-jährige Kroate so: “Jede Mannschaft hat solche Tage, an denen alles perfekt zusammenläuft und in den Reihen des Gegners nichts geht. Zum Glück hatten die Kapfenberger dieses Spiel schon in Salzburg gehabt.” Und Parits gibt zu: “Wir sind ausreichend gewarnt.” Dass die Leistungen zuletzt stabil waren (aus drei Spielen sieben Punkte geholt und fünf Tore erzielt), stimmt ihn positiv.

Die Obersteirer und die Wiener trafen im Oberhaus bisher 24-mal aufeinander, wobei die Violetten mit 15:3-Siegen bei sechs Remis (52:22 Tore) klar führen. Der KSV feierte seinen jüngsten Sieg über Austria im Herbst 1957 in der damaligen Staatsliga mit 3:2. Die Wiener haben zuletzt im Fekete-Stadion durch ein Tor von Parits im Frühjahr 1967, im Abstiegsjahr der Kapfenberger, gewonnen.

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