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Austrias aus Wien und Kärnten im Duell

Die Wiener sind mit vier Zählern Rückstand auf die Salzburg-Verfolger Rapid und LASK zum Siegen verdammt.

Das erste Tor und der erste Dreier in diesem Jahr vor einer Woche daheim gegen SV Mattersburg haben dem Schlusslicht, das aus den jüngsten 13 Runden nur zwei Siege holte, viel neues Selbstvertrauen gegeben. Die Kärntner reisten dementsprechend zuversichtlich ins Wiener Horr-Stadion, das für Frenkie Schinkels eine Reise in die Vergangenheit ist. Gemeinsam mit Peter Stöger hatte der jetzige Kärnten-Trainer und -Sportdirektor die Violetten 2006 zum Double geführt.

Der gebürtige Niederländer und Stöger waren aber nach dem schlechtesten Start der Austria in der Bundesliga-Geschichte im Oktober 2006 beurlaubt worden. “Ich bin ein Opfer der Vereinspolitik geworden”, erinnert sich Schinkels, der aus Spargründen 13 Spieler hatte abgeben müssen. Seine Rückkehr nach Favoriten am Samstag wird dennoch nicht vom Zorn begleitet sein. “Ich sehe dieser Partie entspannt entgegen”, sagte Schinkels, der nach eigenen Angaben Austria-Mäzen Frank Stronach auch viel zu verdanken hat.

Die Gastgeber haben gegen einen Klagenfurter Oberhaus-Verein zuletzt unter Christoph Daum am 3. Mai 2003 verloren. Damals sorgten Tore von Höller, Maric und Bubalo für ein 0:3, allerdings war damals der Titel bereits fix in Favoriten. In laufenden Saison haben die Wiener in 14 Spielen zu Hause erst eine einzige Niederlage kassiert, am 9. Dezember 2007 mit 1:2 gegen Sturm Graz. Die Heimbilanz täuscht jedoch über die momentanen Probleme mit dem Toreschießen vor eigene Kulisse ein wenig hinweg.

Dennoch spricht man nach den enttäuschenden Heimspielen gegen SCR Altach (1:1) und LASK (1:1) sowie den zwei, in den Partien gegen die Linzer aberkannten Treffern im Lager des Favoriten von einem Pflichtsieg. “Wir brauchen vor dem Derby am Dienstag gegen Rapid ein Erfolgserlebnis, der Abstand zur Spitze darf nicht größer werden”, beschwört Georg Zellhofer seine Truppe. Er ist froh, dass die Klagenfurter am Freitag mit einem Sieg im Gepäck nach Wien reisten. Sie würden sehr aggressiv auftreten, um jeden Zentimeter kämpfen.

“Es wird ein Kampf auf Biegen und Brechen, das Resultat im Vordergrund stehen”, glaubt der Austria-Trainer, der in den vergangenen Tagen mit seinen Mannen das 1:2 zuletzt in Linz anhand von Videos analysiert hat. Dass wieder ein Pfiff des Referees Punkte gekostet hatte, war nicht so das große Thema. “Wir haben nicht gut gespielt, den LASK zum Toreschießen eingeladen und nur in den letzten 20 Minuten so agiert, wie wir sollten”, meinte Zellhofer.

Der Oberösterreicher forderte, gegen die in dieser Saison auswärts nur in Graz (3:1) und in Altach (1:0) erfolgreich gewesenen Kärntner mit ihrem “relativ starken Mittelfeld”, ihren Ex-Austrianern (Ledwon, Hiden, Plassnegger etc.) und die von gemeinsamen Paschinger Zeiten bestens bekannten Chiquinho, Ortlechner, Kabat die Zweikämpfe anzunehmen. “Wir müssen gewinnen, gescheiter spielen, den Ball laufen lassen, die Raumaufteilung verbessern”, brachte es Generalmanager Thomas Parits auf den Punkt.

Der Burgenländer hat in Sachen Vertragsgespräche inzwischen schon drei Spieler getroffen. “Nächste Woche nach dem Derby werde ich mich auch mit Zellhofer zusammensetzen”, kündigte er an. Der Pole Bak und Kuljic sind noch bis Sommer 2009 gebunden, werden – so fern sie nicht den Verein verlassen wollen – bis dahin noch von Magna finanziert. Am (heutigen) Freitag tagte der Verwaltungsrat, der das Budget für 2008/09 absegnen muss, um bis Montag den Lizenz-Antrag an die Bundesliga fristgerecht zu stellen. “Wir sind guter Dinge”, meinten Parits und Manager Markus Kraetschmer unisono.

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