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Austria Wien erhielt in zweiter Instanz Bundesliga-Lizenz

Austria Wien erhielt die Bundesliga-Lizenz.
Austria Wien erhielt die Bundesliga-Lizenz. ©APA/GEORG HOCHMUTH
In zweiter Instanz hat Austria Wien eine Spielgenehmigung für die nächste Fußball-Bundesliga-Saison bekommen.

Am Wiener Verteilerkreis darf durchgeatmet werden. Die Fußball-Bundesliga erteilte der finanziell schwer angeschlagenen Austria in zweiter Instanz die Spielgenehmigung für die kommende Saison. Der drohende Abschied aus dem Profifußball ist für die "Veilchen" damit abgewendet. Die Austria darf dennoch nur verhalten jubeln. Auf die Favoritner warten nun weitere Wochen mit viel Arbeit, auch personelle Konsequenzen stehen im Raum.

Austria Wien darf aufatmen

Bezahlt machten sich die Anstrengungen von Investoren und Gönnern rund um Vizepräsident Raimund Harreither. Diese hatten in den acht Tagen nach der Entscheidung in erster Instanz in stundenlangen Gesprächen jene Millionen aufgestellt, die dem heuer 110-jährigen Traditionsclub den Gang in den Amateurfußball erspart haben. Der Austria wäre im Fall eines weiteren Durchfallens vor den Liga-Gremien noch der Gang vor das Ständig Neutrale Schiedsgericht geblieben. Das Zittern hat sich der Club nun erspart.

"Diese Nachricht freut uns natürlich und umso mehr, da wir der gesamten Austria-Familie mit dem positiven Bescheid mit Sicherheit eine große Sorge genommen haben", meinte Austria-Präsident Frank Hensel in einem Statement des Clubs. "Wir haben in vielen persönlichen Gesprächen festgestellt, wie eindringlich nahe unsere Situation vielen Freunden, Fans, Partnern und Sponsoren gegangen ist", meinte der ehemalige Rewe-Spitzenmanager weiter. Der Dank gelte jenen, "die in den vergangenen Tagen und Wochen unermüdlich an der Zukunft der Wiener Austria mitgebaut haben". Hensel selbst soll sich mit 500.000 Euro an der Rettungsaktion beteiligt haben.

Stundenlang wurde nach der Kunde am Mittwoch vor einer Woche ausgelotet, welche finanziellen Mittel fehlen, um die Lizenz noch zu ergattern. Meist im virtuellen Raum, was die Gespräche erschwerte. Die Fans protestierten am vergangenen Freitag und trugen dabei einen Sarg vor die Arena. Trainer Peter Stöger sagte zu den Bemühungen: "Was ich gesehen habe in den letzten Tagen ist, dass im Verein unfassbar viel Bewegung war."

Zukunft des Vereins muss langfristig gesichert werden

Ein Knackpunkt bleibt, dass die Zukunft des Vereins auch über die Lizenz hinaus langfristig gesichert sein muss. Bei Verbindlichkeiten in der Höhe von 78 Millionen Euro muss ein Gesamtkonzept greifen, um nicht in einem Jahr vor einem ähnlichen Problem zu stehen. Alleine in der Saison 2019/20 schrieb die Austria ein Minus von 18,8 Mio. Euro, das auch, aber nicht nur auf die Corona-Pandemie zurückzuführen ist. Aushilfe soll die Lifestyle-Gruppe Insignia schaffen. Der strategische Partner hat laut Medienberichten angekündigt, in den kommenden Monaten Geld zur Verfügung zu stellen.

Wie es in den Führungspositionen der Austria weitergeht, ist unklar. Der langjährige Vorstand Markus Kraetschmer gilt als umstritten, soll aber einen neuen Einjahresvertrag erhalten. Eine Baustelle ist die sportliche Ebene. Der als Sport-Vorstand geholte und diese Saison als Trainer eingesprungene Stöger hat angekündigt, seinen mit Saisonende auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Der Erz-Austrianer macht zu hohe Ansprüche in finanziell mageren Zeiten dafür verantwortlich. "Da ist der eklatante Unterschied von dem, was suggeriert wurde von Europa League und Champions League, und aus dem was realisierbar ist in der Umsetzung im Sport", sagte Stöger zuletzt im ORF.

Zweitligist Austria Lustenau erhielt Zulassung für 2. Liga

Neben den Violetten aus Wien erhielt die Austria aus Lustenau die Zulassung für die 2. Liga. Die Lizenz für die höchste Spielklasse blieb mangels Zulassung des Stadions aus. Wie ORF Vorarlberg am Freitag berichtete, konnten die fehlenden Gelder für die Spielgenehmigung für die 2. Liga in letzter Sekunde aufgetrieben werden. Dies gelang einerseits durch eine Crowdfunding-Aktion, andererseits durch eine Haftung des Landes in Höhe von 100.000 Euro. Die Lustenauer hatten in den vergangenen Tagen ein Budgetloch von 460.000 Euro stopfen müssen.

(APA/Red)

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