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Austria-Trainer Fink: "Können mit Rapid derzeit nicht mithalten"

Die Austria erlebte ausgerechnet im Derby die erste Enttäuschung der Saison.
Die Austria erlebte ausgerechnet im Derby die erste Enttäuschung der Saison. ©APA
Vor dem 314. Wiener Derby hatte die Austria den 60. Geburtstag von Klublegende Herbert Prohaska gefeiert, danach war nur bei Rapid Partystimmung angesagt.
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“Die Leute dachten schon, wir könnten mit Rapid bereits mithalten. Das können wir derzeit aber nicht.” Direkt und ohne Umschweife kam Thorsten Fink nach der 2:5-Heimschlappe der Wiener Austria im Derby auf den Punkt. “Ich sehe uns zwar schon eher oben, aber nicht auf der Eins oder der Zwei.”

Obwohl sich in der ausverkauften Generali Arena am Verteilerkreis der Tabellenzweite und Erste der tipico-Bundesliga gegenüberstanden, verkam das Spitzenduell zu einer äußerst einseitigen Angelegenheit. Jene, die Fink im ersten Satz erwähnte, wurden beinhart eines Besseren belehrt.

Pleiten, Pech und Pannen in der Austria-Hintermannschaft

Bis auf jeweils zehn Minuten zu Beginn beider Hälften, als man sogar drückend überlegen war, hatte die Austria, die ebenso wie Rapid ungeschlagen in das erste Saisonderby gegangen war, dem Erzrivalen nur wenig entgegenzusetzen. Das lag vor allem an zahlreichen, haarsträubenden, individuellen Fehlern in der Defensive.

“So haben wir uns das nicht vorgestellt”, gestand ein enttäuschter Raphael Holzhauser gegenüber Sky. Dass eine Mannschaft in einem Derby vor eigenem Publikum fünf Treffer kassierte, gab es zuletzt vor über 22 Jahren. Damals gewann die Austria mit 5:1 im Hanappi-Stadion. In der heißen Mittwochnacht des 12. August 2015 baute Rapid dank der Festspiele auf des Gegners Platz die Tabellenführung auf vier Punkte aus, die “Veilchen” sind auf Rang vier zurückgefallen.

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Posted by FK Austria Wien on Mittwoch, 12. August 2015

Die Partie zeigte, dass auf Thorsten Fink und seine Truppe noch einiges an Arbeit wartet. Jedes der fünf Tore der Grün-Weißen war durch kapitale Fehler in der violetten Hintermannschaft begünstigt. Erst durfte Stefan Stangl völlig unbedrängt zu seinem ersten Bundesligatreffer überhaupt einköpfen, dann riss ein Pass des Linksverteidigers die, wegen der Verletzung von Richard Windbichler und der Sperre Lukas Rotpullers, zwangsläufig neu formierte Austria-Innenverteidigung (Šikov/Stronati) auf. Vor seinem Traumtor bekam Stefan Schwab dann den Ball von Austrias Derbydebütanten Roi Kahat in den Lauf gespielt, beim spielentscheidenden Konter zum 4:1 zeigten die Gastgeber bereits defensive Auflösungserscheinungen inklusive Patzer von Ognjen Vukojević und beim fünften Tor der Grün-Weißen musste Robert Berič am Fünfer nicht einmal zum Kopfball hochspringen.

Was Thorsten Fink trotzdem Mut macht

“Wenn du im Derby so viele individuelle Fehler machst, dann ist es schwer”, musste auch Austrias Alexander Gorgon, der sich über seinen Doppelpack naturgemäß nicht freuen konnte, im ORF-Interview erkennen. Auch der – wie viele seiner Kollegen am Mittwoch – fehleranfällige Holzhauser gab sich selbstkritisch: “So dürfen wir uns nicht abschlachten lassen.” Für Fink habe man “Rapid zum ungünstigsten Zeitpunkt bekommen”, der Gegner die Schnitzer seiner Mannschaft eiskalt ausgenutzt. “Wenn Rapid 1:0 in Führung geht, dann ist diese Mannschaft momentan nicht zu schlagen”, sagte der FAK-Coach trocken.

Groß Vorwürfe wollte der Deutsche seiner Truppe allerdings nicht machen, er habe auch Positives gesehen: “Die Mannschaft hat gekämpft und im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles gegeben.” Auch erinnerte der 47-Jährige an die Topgelegenheiten, als Larry Kayode zweimal im Eins-gegen-Eins an Ján Novota scheiterte. “Dementsprechend urteilte auch Kapitän Robert Almer in der Mixed Zone: “Offensiv war es auch nur bis vors Tor gut.”

Finks Handschrift ist in Ansätzen durchaus zu erkennen. Vor allem beim Herausspielen aus der Abwehr und den Versuchen, den Ball schnell in die Spitze zu bekommen. Doch in der Defensive brennt in der Konstellation vom Derby der Hut. Für die Austria gilt es nun, die Pleite treffend zu analysieren, viel Zeit dafür bleibt aber nicht. Bereits am kommenden Samstag (16:00 Uhr, live auf Sky Sport Austria und im VIENNA.AT-Liveticker) kommt Aufsteiger Mattersburg in die Generali Arena. Für Gorgon ist die kurze Pause nicht unbedingt ein Nachteil. “Da haben wir die Chance, das schnell abzuhaken.”

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