Für Altachs Neo-Trainer Urs Schönenberger ging damit nach dem 1:2-Out im Cup gegen die Rapid Amateure auch das Liga-Debüt verloren.
Sein Debüt für die Altacher gab auch Stürmerstar Ailton, der nach halbwegs wiedererlangter Grund-Fitness erstmals im Kader stand und in der 54. Minute eingewechselt wurde. Der “Kugelblitz” blieb jedoch ohne Treffer, hatte nur wenige Ballkontakte und konnte damit die sechste Altacher Pflichtspiel-Pleite en suite nicht verhindern. Die Austria darf sich damit als Gewinner der Runde fühlen, denn Rapid, Sturm Graz und Salzburg kamen am Wochenende nicht über Unentschieden hinaus. Die Austrianer verkürzten den Rückstand auf Erzrivalen und Leader Rapid auf zwei Zähler.
Die Austria benötigte Glück, um die Anfangsphase gegen das Schlusslicht unbeschadet zu überstehen. Nach Flanke von Schoppitsch verfehlte Goalie Safar den Ball, der vom Oberschenkel Jagnes dann an der linken Stange landete (3.). Ansonsten plätscherte das Geschehen in den ersten Minuten eher ereignislos dahin, bis die Austria mit ihrer ersten nennenswerten Offensivaktion in Führung ging. Standfest spazierte auf der rechten Seite durch die Altacher Defensive und bediente Bazina, der ebenfalls beinahe unbedrängt Richtung Tor vordringen konnte und Michl aus zehn Metern keine Chance ließ (24.).
Für Bazina war es der vierte Treffer der laufenden Meisterschaft, der Kroate ist damit erfolgreichster Torschütze seines Arbeitgebers. Angesichts eines solchen Defensivverhaltens ist es allerdings wenig verwunderlich, dass Altach mit bereits 26 kassierten Treffern auch in dieser Hinsicht das klare Schlusslicht der Liga ist.
Nach der Pause riskierte Altach mehr, nach 54 Minuten durften die 6.050 Fans im Ländle auch das Debüt von Ailton bejubeln. Der Brasilianer kam für Schoppitsch ins Spiel und hatte zehn Minuten später sogar seine erste Halbchance, doch Bak blockte seinen Schuss ab (66.). Im Gegenzug scheiterte Hattenberger an Altach-Schlussmann Michl (67.). Ein wenig in Gefahr geriet der Austria-Erfolg gegen die Vorarlberger nur in den letzten Minuten, ein Jagne-Freistoß ging über das Tor (75.), und Majstorovic rettete vor Ailton (88.).
Urs Schönenberger (Altach-Trainer): “Wir hatten abgemacht, geduldig zu spielen. Das haben wir aber nicht gemacht, und dafür wurden wir bestraft. Das Tor hätte ohne Probleme verhindert werden können. Mit ein bisschen Glück hätten wir den verdienten Ausgleich erzielen können, wir haben den Ausgleich gesucht und alles gegeben. Ich sehe auch positive Dinge, wir fahren jetzt nach Wien und wollen dort Punkte holen. Es wird schwer, aber wir glauben an uns. Ich hoffe, dass irgendwann das Erfolgserlebnis kommt.
Bei Ailton hat man gesehen, dass es auch für ihn nicht einfach ist, wenn er bei diesem Spielstand eingewechselt wird. Aber hätte er ein bisschen mehr Kaltschnäuzigkeit gezeigt, dann hätte er den Ausgleich gemacht, und dann wäre er jetzt der König. Wir geben ihm die notwendige Zeit, er arbeitet hart an sich, und das wird sich auszahlen.”
Karl Daxbacher (Austria-Trainer): “Wenn man seine Spiele gewinnt, dann rückt man in der Tabelle automatisch nach oben. Am Mittwoch daheim gegen Altach haben wir die nächste Chance, weiter will ich gar nicht denken. Für mich ist es immer eine schwierige Entscheidung, wenn ich von den drei Stürmern spielen lasse. Ich weiß, was Bazina kann, er ist ein technisch hervorragender Spieler. Er hat das Tor sehr schön und abgeklärt gemacht und hat damit der Mannschaft sehr geholfen.”
Mario Bazina (Austria-Torschütze): “Das war ein sehr wichtiges Spiel für uns, denn wir hatten die Chance, Rapid näher zu kommen. Dass wir das geschafft haben, ist entscheidend, nicht, wer das Tor geschossen hat. Wir haben das schwere Donnerstag-Spiel gegen Lech Posen gespürt, dadurch haben wir nicht so gut kombiniert. Aber die Mannschaft hat Charakter gezeigt und gekämpft.”
Cashpoint SCR Altach – FK Austria Wien 0:1 (0:1)
Altach, Cashpoint-Arena, 6.050, SR Eisner
Tor: 0:1 (24.) Bazina
Altach: Michl – Mimm, Sereinig, Stückler, Kling – Pamminger (63. Mattle), Guem, Ze Elias, Schoppitsch (54. Ailton) – Jagne (82. Pfister), Konrad
Austria: Safar – Standfest, Bak, Schiemer, Majstorovic – Sulimani (62. Krammer), Blanchard, Hattenberger, Acimovic (92. Sun Xiang)- Bazina (86. Madl), Okotie
Gelbe Karten: Ze Elias, Sereinig bzw. Sulimani, Okotie, Blanchard
Die besten Spieler: Guem bzw. Majstorovic, Hattenberger, Bazina