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Austria: Constantini beerbt Zellhofer

Die Wiener Austria hat in einer Sitzung der Club-Führung die Konsequenzen aus der jüngsten Misserfolgsserie gezogen und sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Georg Zellhofer getrennt.

Der Oberösterreichischer wird bis Saisonende durch Didi Constantini gesetzt, wer die “Veilchen” in die Saison 2008/09 führt, ist hingegen noch offen. “Dieser Schritt war notwendig”, meinte General Manager Thomas Parits in einer Aussendung.

Zellhofer, der zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar war, hatte am vergangenen Sonntag, einen Tag nach der blamablen 0:1-Heimniederlage gegen Austria Kärnten, seinen Abschied aus Wien-Favoriten mit Saisonende bekanntgegeben. Die Vereinsspitzen zeigten sich vom Zeitpunkt dieser Aussage irritiert und entschlossen sich einen Tag nach der 0:2-Derby-Niederlage gegen Rapid, die Zusammenarbeit schon vor den abschließenden sechs Partien zu beenden.

Nicht einmal zwei Monate nach seinem Rauswurf bei Rapid übernahm Zellhofer am 23. Oktober 2006 das Traineramt beim damals krisengeschüttelten amtierenden Meister, den er noch zu Endrang sechs, zum ÖFB-Cup-Sieg und damit in den UEFA-Cup führte, wo im vergangenen Herbst in der Gruppenphase Endstation war.

Seine Karriere startete der 47-Jährige in Pasching. Mit dem dortigen Dorf-Club schaffte er in sechs Saisonen den Aufstieg von der zweiten oberösterreichischen Landesliga in die Bundesliga. Im Jänner 2006 trat Zellhofer bei Rapid die Nachfolge von Josef Hickersberger an, vermochte aber nicht an die Erfolge des zum ÖFB abgewanderten Trainers anzuschließen. Unter dem Oberösterreicher beendete Rapid die Saison 2006/07 nur auf Platz fünf und verpasste damit einen UI-Cup-Platz, dazu kamen Unstimmigkeiten mit der Mannschaft. Der schlechte Auftakt des Spieljahres 2006/07 (Platz 7 mit 7 Punkten aus 7 Spielen) wurde ihm schließlich zum Verhängnis.

Sein Nachfolger Constantini, der bereits am Donnerstagvormittag das Austria-Training leitet, springt nun einmal mehr als “Feuerwehrmann” ein – eine Rolle, die er bei der Austria schon im Frühjahr 2002 einnahm, als der zweimalige interimistische ÖFB-Teamchef als “Platzhalter” für Walter Schachner agierte, und das durchaus zur Zufriedenheit der Austria, wie Parits betonte: “Er hat schon einmal sehr erfolgreich bei uns gearbeitet, er kennt die Liga und die Mannschaft und soll diese nun auf einen internationalen Startplatz führen.”

Constantini, der nach eigenen Angaben erst am Mittwochvormittag von der Austria kontaktiert worden war (“Parits hat angerufen und erklärt, dass er der Meinung ist, dass dies eine Situation ist, wo man jemanden von außen braucht”), bekam von der Austria-Führungsriege eine klare Vorgabe. “Das Ziel ist, dass wir einen internationalen Startplatz erreichen”, sagte Constantini. Dies sei mit diesem Kader auf jeden Fall möglich, “denn sonst wäre ich nicht hier”, betonte der 52-Jährige, der am Mittwoch seine Vertragsdetails in Wien ausverhandelte.

Für eine langfristige Lösung war Constantini nicht zu haben, er beteiligt sich auch nicht an der Suche nach seinem Nachfolger. “Das ist die Sache der Vereinsführung”, erklärte der Coach, der zuletzt in der Bundesliga bis Ende der vergangenen Saison für Superfund Pasching arbeitete.

Vor dem Abschluss der 30. Runde lag die Austria auf Platz vier, der zur Teilnahme am UI-Cup berechtigt. Auf UEFA-Cup-Rang drei fehlten nach Verlustpunkten gerechnet sechs Zähler.

In der Saison 2007/08 war die Personalrochade am Wiener Verteilerkreis der sechste Trainerwechsel. In Klagenfurt folgte zunächst Klaus Schmidt auf Walter Schachner, wurde dann aber durch Frenkie Schinkels abgelöst. In Ried ersetzte Thomas Weissenböck den Tiroler Helmut Kraft, der seinerseits Lars Söndergaard bei Wacker Innsbruck beerbte. Nach der Ablöse von Manfred Bender sitzt in Altach Heinz Fuchsbichler auf dem Trainerstuhl.

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