AA

Austria bleibt gegen Kapfenberg ohne Tor

Die Wiener Austria hat nach dem bitteren Aus im UEFA-Cup gegen Lech Posen auch in der Fußball-Bundesliga wichtige Punkte liegen gelassen.

Die Wiener mussten sich gegen Aufsteiger Kapfenberg trotz drückender Überlegenheit zu Hause mit einem torlosen Remis begnügen. Die Austria behauptete damit zwar nach dem ersten Saisondrittel ihre Tabellenführung, liegt aber nur noch einen Zähler vor Salzburg und deren zwei vor Rapid.

Die Austria war von Beginn an mit dem erwarteten Geduldsspiel konfrontiert. Die Wiener dominierten zwar das Geschehen, in der Offensive fehlte ohne den an Grippe erkrankten Rubin Okotie aber lange Zeit die Durchschlagskraft. Erst in der Schlussphase fanden die Wiener mehrere Großchancen vor. Emin Sulimani traf in der 87. Minute aus spitzem Winkel nur die rechte Stange, der eingewechselte Thomas Krammer eine Minute später nichts ins leere Tore.

Schon vor der Pause hatte Mamadou Diabang Aluminium getroffen. Der Okotie-Ersatz hatte eine Standfest-Flanke per Kopf an die Oberkante der Latte gesetzt (20.). Davor hatte sich Kapfenberg-Keeper Martin Eisl bereits bei einem Flachschuss von Mario Bazina ausgezeichnet (15.). Auf der Gegenseite wurde Robert Almer, der den an muskulären Problemen laborierenden Szabolcs Safar im Austria-Tor ersetzte, kaum ernsthaft geprüft.

Ein erster KSV-Warnschuss von Liendl ging über das Tor (1.), ein weiterer von Siegl daran vorbei (18.). Nach der Pause waren die Kapfenberger auch im Konter gefährlich. KSV-Coach Werner Gregoritsch setzte wie erwartet auf eine massierte Defensive mit einer Fünferkette, in der der tschechische Ex-Internationale Milan Fukal praktisch den Libero gab. Kapitän Taboga war nach seiner Sperre ebenfalls zurückgekehrt.

Bei den Wienern ersetzte Youngster Markus Suttner links in der Viererkette Mario Majstorovic, der im UEFA-Cup das 0:1 verschuldet hatte. Im Angriff fehlten Trainer Karl Daxbacher, der vor dem Spiel unmissverständlich drei Punkte eingefordert hatte, nach dem Ausfall von U21-Teamspieler Okotie aber die Alternativen. Nicht ein einziger echter Stürmer saß auf der Bank, dazu ließ sich Bazina immer wieder ins Mittelfeld zurückfallen.

Nach Seitenwechsel ließen auch die Kräfte nach. Die Verlängerung vom Donnerstag gegen Posen schien sich bemerkbar zu machen, das Austria-Spiel wurde statischer. Nach einer der wenigen guten Kombinationen sprang Diabang in aussichtsreicher Position der Ball vom Fuß (73.), ein Kopfball von Standfest ging über das Tor (78.). Erst in den Schlussminuten folgte ein letzter violetter Sturmlauf, der aber unbelohnt blieb.

Die Austria ist damit zwar zu Hause weiter ungeschlagen, gab aber erstmals seit der Auftaktrunde gegen Kärnten (1:1) im Horr-Stadion wieder Punkte ab. Zuletzt hatten die Wiener vier Ligaspiele in Folge gewonnen. Kapfenberg ist zwar seit mittlerweile 364 Minuten ohne Torerfolg, bejubelte aber seinen ersten Punktegewinn in der Fremde seit dem Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse.


Karl Daxbacher (Austria-Trainer): “Wir waren drückend überlegen. Wir haben gegen eine Menschenmauer keine Mittel gefunden und mussten Angst haben, uns einen Konter einzufangen. Wir haben Druck gemacht, über die Seite gespielt, aber eben kein Tor gemacht. Noch mehr tut uns natürlich das Ausscheiden im Europacup weh. Aber der Mannschaft ist kein Vorwurf zu machen. In beiden Spielen hat sie ordentlich gespielt und alles versucht.”

Jocelyn Blanchard (Austria-Kapitän): “Für uns ist das natürlich zu wenig. Wir haben alles probiert, haben aber ein bisschen Pech gehabt. Wir haben auch zwei, drei sehr gute Chancen gehabt. Wenn wir getroffen hätten, wäre das ein anderes Spiel gewesen. Es war ein schweres Spiel.”

Werner Gregoritsch (Kapfenberg-Trainer): “Die Mannschaft war taktisch sehr diszipliniert und couragiert. Wir sind mit dem Punkt hochzufrieden. Das 0:0 gibt der Mannschaft sicher eine Portion Selbstbewusstsein. Es war für uns sehr wichtig, dass wir auch auswärts einmal angeschrieben haben. Wenn wir die Konter auch noch richtig spielen, können wir vielleicht auch auswärts gewinnen. Wir sind überraschend aufgestiegen. Wenn wir die Liga halten können, dann ist das eine Sensation. Wir haben den geringsten Druck. Wenn man etwa die Namen von Altach sieht, ist das etwas ganz anderes.”


FK Austria Wien – Kapfenberger SV Superfund 0:0
Franz-Horr-Stadion, 7.111 Zuschauer, SR Plautz

Austria: Almer – Standfest, Bak, Schiemer, Suttner – Sulimani, Hattenberger (69. Krammer), Blanchard, Acimovic – Bazina, Diabang (86. Madl)
Kapfenberg: Eisl – Milosevic (80. Erkinger), Taboga, Fukal, Stepanek, Osoinik – Zimmerman, Siegl, Liendl, Felfernig (86. Lienhart) – Kozelsky (72. Wieger)

Gelbe Karten: Bak, Sulimani bzw. Taboga, Osoinik, Milosevic
Die Besten: Schiemer, Blanchard bzw. Fukal, Osoinik

  • VIENNA.AT
  • Magazin Sport Fussball Bundesliga
  • Austria bleibt gegen Kapfenberg ohne Tor
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen