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Ausstellung "Linie und Form" im Leopold Museum Wien

Vor allem Aktmalerei zieht sich als roter Faden durch die Ausstellung im Leopold Museum.
Vor allem Aktmalerei zieht sich als roter Faden durch die Ausstellung im Leopold Museum. ©Leopold Museum, Wien, Inv 2341
Über hundert Werke über Schiele, Klimt, Kokoschka, Kubin bis hin zu Rainer und Hollegha sind in der Schau "Linie & Form" im Leopold Museum derzeit zu sehen. Anlass zur Sammlung der Bilder war "Egon Schieles Strich", der Rudolf Leopold begeisterte.

Im Laufe der Jahrzehnte wurden über 4.000 Papier-Arbeiten verschiedenster Künstler in Leopolds 5.700 Werke umfassende Sammlung hinzugefügt. “Dieser Schiele kann so zeichnen wie die Alten Meister – aber zu Themen unserer Zeit”, habe der mittlerweile verstorbene Sammler damals gemeint, erläuterte seine Witwe Elisabeth Leopold.

Hundert “Meisterzeichnungen”, so der Untertitel der von Interimsdirektor Franz Smola und Fritz Koreny kuratieren Schau, bieten nun einen eindrucksvollen Querschnitt der gesammelten Zeichnungen.

Linie und Form: Papier-Arbeiten im Leopold Museum

Den Bogen ins unmittelbar Zeitgenössische schlägt die Intervention “Seismogramm der Erregung” des Künstlers Hannes Mlenek, der die Wände der Ausstellungsräume im zweiten Untergeschoß mit roten und schwarzen Kreidezeichnungen – “Körperformen” – überzieht. Manchmal finden sich in den temporären Arbeiten Reminiszenzen an gezeigte Werke, oftmals lösen sich die Striche wiederum in ihrer Abstraktion auf.

Zentral ist auch die mehrere Meter hohe Skulptur der linken Hand des Künstlers, die ein Stück Kreide zwischen den Fingern hält. “Die menschliche Hand ist das Hauptwerkzeug der Zeichnung”, so der Künstler.

Werke von über 40 Künstlern ausgestellt

Die gezeigten Werke von über 40 Künstlern aus der Sammlung Leopold machen laut Smola “die Prozesshaftigkeit des Zeichnens nachvollziehbar”, dennoch habe man es bei den Arbeiten mit “autonomen Zeichnungen zu tun, die neben Gemälden bestehen können”.

Die zahlreichen Facetten zeichnerischen Schaffens werden in “Linie und Form” mehr als deutlich: So finden sich etwa gleich mehrere Zeichnungen Alfred Kubins, die von frühen, furchterregenden Albtraumsequenzen (“Gefahr”, 1901 oder “Die Stunde der Geburt”, 1901/02) über die gestrichelten Federzeichnungen der “Sansara-Mappe” (1909-1911) bis zum reifen Werk der 1950er-Jahre reichen.

Aktmalerei als roter Faden

Als roter Faden ziehen sich freilich Akte durch die Ausstellung: Sie reichen von Arbeiten Josef Engelharts aus dem Jahr 1896 über Koloman Moser (“Schreitender männlicher Akt”, 1914) bis zu Klimts Studie des stehenden nackten Paars im “Beethovenfries”.

Nicht fehlen darf Egon Schiele, der mit sieben Werken vertreten ist. Zahlreich sind auch Arbeiten von Herbert Boeckl oder Anton Kolig, der etwa mit der farbenfrohen “Studie zu einem Verkündigungsengel” (1920) und “Zwei liegende männliche Akte” (1927) vertreten ist. Überraschend findet sich in der Schau auch eine sehr frühe Arnulf Rainer-Zeichnung aus dem Jahr 1950, in der eine “nackte Frauengestalt mit viel zu kleinen Extremitäten riesenhaft durch eine karge, windzerzauste Landschaft” schreitet, wie es im Katalog heißt.

(APA)

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