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Ausstellung in Thüringen präsentiert Ernestiner

Die neue Ausstellung vermittelt ein Bild von Macht und Glanz
Die neue Ausstellung vermittelt ein Bild von Macht und Glanz
Mehr als 400 Jahre haben die Ernestiner Politik, Religion, Kultur und Wissenschaft ihren Stempel aufgedrückt. Die neue Ausstellung "Die Ernestiner. Eine Dynastie prägt Europa" in Gotha und Weimar vermittelt seit Samstag ein Bild von Macht und Glanz des protestantischen Fürstengeschlechts aus Thüringen, das von der Reformation bis zum Abdanken der Monarchie 1918 einflussreich war.


Auf 4.000 Quadratmetern zeigt die Landesausstellung 600 Exponate, darunter Leihgaben aus Madrid, Wien oder Stockholm. An vier originalen Orten in Weimar und Gotha – den Stadtschlössern und den herzoglichen Kunstmuseen – legen die Exponate den Schwerpunkt auf die Themenbereiche Land, Familie, Künste, Reich, Glaube und Wissenschaft. Manche Errungenschaften, etwa in Bildung und Kultur, prägen Thüringen bis heute. Für die liberale Einstellung der Ernestiner spricht unter anderem die 1816 vom Weimarer Großherzog verabschiedete erste frühdemokratische Verfassung in Deutschland.

Schon früh unterstützten sie wie kein anderes Adelsgeschlecht die Ideen Martin Luthers und die Reformation. Die Ernestiner waren es, die den mit Reichsacht und Kirchenbann belegten Kirchenmann zu seinem Schutz auf die Wartburg bei Eisenach entführten, wo er das Neue Testament ins Deutsche übersetzte. Die 2,4 Millionen Euro teure Ausstellung stimmt somit auch auf das Reformationsjubiläum 2017 ein.

Durch kluge Heiratsstrategie verbanden sich die einzelnen ernestinischen Linien mit Königshäusern und Fürstentümern Europas und lenkten so bis 1918 die Geschicke auf dem Kontinent mit. Noch heute gibt es Nachfahren in Königshäusern wie denen Großbritanniens, Belgiens, Norwegens, Schwedens und der Niederlande.

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