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Aufregung um Kinder-Datenbank

In Großbritanien herrscht zur Zeit Aufregung über die Datenbank "ContactPoint", in der detailreiche Informationen sämtlicher Kinder Englands im Alter von bis zu 18 Jahren gespeichert werden.

Das Online-System namens ContactPoint, das nach Angaben von BBC News Einträge zu insgesamt elf Millionen britischen Kindern und Jugendlichen umfasst, soll es den verschiedenen Jugendschutzorganisationen des Landes ermöglichen, ihre Aktivitäten besser zu koordinieren. “Diese Datenbank ist unerlässlich, wenn wir einen effizienteren Jugendschutz in Großbritannien erreichen und verhindern wollen, dass Minderjährige im Internet einer zunehmenden Gefahr ausgesetzt werden. Die Jugendschützer haben so eine schnelle und einfache Möglichkeit zur Hand, um herauszufinden, mit welchen Diensten und Leuten die Betroffenen online in Kontakt getreten sind”, heißt es von Regierungsseite.

Von Beginn an wurde das neue Online-System vorallem von Seite der Datenschützer aus heftig diskutiert, zumal das Programm der englischen Regierung rund 224 Mio. Pfund (rund 254 Mio. Euro) gekostet haben soll. Der Starttermin für ContactPoint wurde daraufhin zweimal aufgrund von “Datenschutzbedenken” verschoben.

Auch bei uns geht der Trend verschiedener heimischer Kinderschutzbehörden in die Richtung, bestimmte Informationen untereinander auszutauschen. Die entsprechenden Zugriffsrechte seien jedoch sehr beschränkt, so Gertrude König, Psychotherapeutin des Kinderschutzzentrums Wien. Eine elektronische Vernetzung verbirgt immer die Gefahr des Missbrauchs, dennoch sieht König im britischen System gewisse Vorteile: “Ich denke, dass der britische Weg durchaus einer ist, den man verfolgen kann, der aber für sich allein möglicherweise ein Irrweg ist. Es müssten Wege beschritten werden, Eltern zu ermutigen, bei problematischen Entwicklungen Hilfe zu suchen, ohne Angst vor zentraler Erfassung und Strafverfolgung haben zu müssen”.

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