Aufholjagd der FPÖ: Blaues Rekordergebnis bei Burgenland-Wahl erwartet

Die heutige Landtagswahl im Burgenland könnte ungewohnt große Verschiebungen im Kräfteverhältnis zwischen den Parteien bringen. Vor allem bei ÖVP und FPÖ sind neue Rekorde zu erwarten: Der FPÖ winkt ein historischer Zuwachs und erstmals der zweite Platz im östlichsten Bundesland, der ÖVP droht nach den Landtagswahlen in der Steiermark und Vorarlberg eine weitere historische Wahlschlappe und erstmals Rang drei. Bei der SPÖ wackelt die 2020 erreichte absolute Mehrheit.
Bislang bei keiner Landtagswahl im Burgenland zweistellige Veränderungen
Die Verschiebungen im Burgenland waren bei den Landtagswahlen der Zweiten Republik immer relativ gemäßigt. Bisher gab es zwar einmal einen Machtwechsel - 1964 verdrängte die SPÖ die ÖVP von Platz 1 und dem LH-Sessel - jedoch noch nie hat eine Partei zweistellig Stimmenanteil verloren oder dazugewonnen. Die größte Aufwärtsbewegung bei den Stimmenanteilen der Parteien gab es bei der letzten Wahl im Jahr 2020 bei der SPÖ, die 8,02 Prozentpunkte dazugewann. Das größte Minus bisher war der Verlust von 6,88 Prozentpunkten der FPÖ bei der Landtagswahl 2005. Damit ist das Burgenland das einzige Bundesland, in dem es bei keiner einzigen Landtagswahl zweistellige Veränderungen gab.
FPÖ könnte neue Bestmarke setzen
Bei dieser Wahl sind vor allem bei ÖVP und FPÖ größere Verschiebungen zu erwarten. Die FPÖ dürfte ihr bisher größtes Plus (+6,06 Prozentpunkte 2015) deutlich übertreffen und eine neue Bestmarke setzen. Das bisher beste blaue Wahlergebnis waren die 2015 erreichten 15,04 Prozent. Der ÖVP dagegen droht eine historische Wahlschlappe. Das bisher schlechteste Ergebnis der Volkspartei waren 29,08 Prozent aus dem Jahre 2015. Ein Rekordminus wäre es außerdem, wenn die ÖVP weniger als 25,05 Prozent der Stimmen erreicht. Der bisher größte Verlust waren minus 5,53 Prozentpunkte 2015.
SPÖ muss bei Burgenland-Wahl ebenfalls mit Verlusten rechnen
Bei der SPÖ, die ebenfalls mit Verlusten bei der Landtagswahl rechnen muss, sind neue Rekorde wenig wahrscheinlich. Es müsste aber schon extrem schlecht laufen, dass die Landeshauptmann-Partei schlechter als bei ihrem bisher historisch schlechtesten Ergebnis von 40,43 Prozent aus dem Jahr 1949 abschneidet. Für ein neues Rekordminus (bisher: -6,34 Prozentpunkte/2015) müssten die Roten auf unter 43,6 Prozent der Stimmen abrutschen.
(APA/Red)