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Auf historischen Spuren in Bludesch

Barocke  Baukunst in Vollendung: die Bludescher St. Jakobskirche.
Barocke Baukunst in Vollendung: die Bludescher St. Jakobskirche. ©Hronek
LR Harald Sonderegger informierte sich sich über die kulturhistorischen Denkmäler.
Kulturdenkmäler in Bludesch

(amp) Wenn der Bludescher Dorfchronist und Hobby-Historiker Guntram Jussel aus seinem fundierten Wissens- und Erfahrungsschatz „ausplaudert“, dann muss man sich auf eine ordentliche „Lehrstunde“ gefasst machen. Diese Erfahrung konnte auch Neo-Kulturlandesrat Harald Sonderegger machen, der sich bei einer Steppvisite in seiner ehemaligen Nachbargemeinde in neuer Funktion über die vielfarbene Kulturgeschichte von Bludesch informieren ließ. Mit den beiden Kirchen zu St. Jakob und zu St. Nikolaus, sowie der Bergöntzle-Orgel ist Bludesch reich an Schätzen und darüber könnte Jussel stundenlang referieren.

Krypta freigelegt

Die vom Bregenzerwälder Barockbaumeister Michael Beer geplante, St. Jakobus dem Älteren geweihte, Pfarrkirche hat unter dem Kirchenschiff als einzige im Dorfkirche im Land eine lange in Vergessenheit geratene Krypta. Diese wurde in den letzten Jahren freigelegt und wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die aus der Elsässischen Silbermann-Schule stammende Bergöntzle-Orgel wurde nach mehreren missglückten Umbauten 2011 vom Schweizer Orgelbaumeister Ferdinand Stemmer in den Originalzustand zurückgebaut und zählt heute mit Stutzpedal und historischer Stimmung zu den begehrtesten Instrumenten für die Interpretation barocker Werke. Bruno Oberhammer gab dazu ein paar musikalische Kostproben.

Älteste Kirche

Die St. Nikolauskirche dürfte bis in das 9. Jahrhundert zurückreichen und zählt somit zu den ältesten sakralen Bauwerken. Besonders berühmt sind die Wandbilder in Seccomalerei (Malerei mit Erdfarben auf Kalkuntergrund) Ob sie bereits um 1500 oder später übertüncht wurden, ist nicht dokumentiert. 1950 wurden die Bilder wieder entdeckt und großteils freigelegt. Im Zug e der Restaurierungsarbeiten 2004/05 konnte dann die Konservierung der Wandmalereien durch den Restaurator Claudio Bizzarri durchgeführt werden. Eine Sensation war die Entdeckung der bisher verborgenen Sockelmalereien an der Nordseite, nämlich Engel die eine Vorhangdraperie halten. Die Malereien stellen mittelalterliche Vorstellungen von Schuld, Sühne und Erlösung im Kontext mit dem Sündenfall bis zur Apokalypse dar.

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