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Auf die Länge kommt es an: Bei Wiener Bällen geht es um die Wurst

2.500 Portionen Frankfurter werden beim Opernball gegessen.
2.500 Portionen Frankfurter werden beim Opernball gegessen. ©pixabay.com
Keine Delikatesse ist auf Wiener Bällen so beliebt wie das Frankfurter Würstchen. Wieso das so ist, wie man es richtig isst und der Unterschied zu einem Sacherwürstel.

Das Frankfurter Würstchen gehört zu den Wiener Bällen dazu wie die Roben oder der Sektempfang. Das traditionelle Fingerfood – mit Brot, Senf und Kren gegessen – war schon unter Kaiser Franz Joseph beliebt. Und auch, wenn die traditionellen Würstelstandeln in Wien immer weniger werden, hat die Frankfurter bei Opernball und Co. weiter ihren festen Platz.

Nach Wien geholt wurde die leicht angeselchte Wurst im Jahre 1805 vom Frankfurter Metzgermeister Johann Georg Lahner. Während das Rezept in seiner deutschen Heimat nur reines Schweinefleisch kannte, experimentierte Lahner in der heutigen Neustiftgasse 111 (Wien-Neubau) aus einem gemischten Brät mit Schweine- und Rindfleisch. Eingespritzt in einen Schafsdarm (Saitling), abgekocht, geräuchert und voilá – fertig war das Frankfurter Würstchen, das außerhalb Österreichs auch Wiener genannt wird.

Über zehn Euro für eine Frankfurter

Wem also beim Ball der kleine Hunger ergreift, hat mit dem Frankfurter Würstchen einige Vorteile. So kann man die Wurst bequem mit den Händen essen, und es drohen, anders als beim Käsekrainer, auch keine Spritzer auf dem Ballkleid. Wer sich nur für den Gusto eine Wurst gönnt, kann sich ein Paar auch teilen und so einen Einspänner genießen. Das schont auch die Geldbörse: Beim Opernball kostet ein Paar Frankfurter etwa 10,50 Euro. Den Gästen scheint das allerdings nicht zu stören. 2.500 Stück werden im Schnitt verdrückt.

Und wer sich nicht sicher ist, ob er jetzt ein Frankfurter, Sacher oder Meraner Würstchen zu sich nimmt, merke sich folgende Faustregel. Ein original Frankfurter ist rund zwölf Zentimeter lang, während Sacher und Meraner Würstchen fast doppelt so lang sind. Geschmacklich sind Frankfurter Würstchen milder als ihre langen Kollegen.

(red.)

 

 

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