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Auf der Wiener Donauinsel entsteht ein Wasserwerk

Baustart ist für das Frühjahr 2026 geplant.
Baustart ist für das Frühjahr 2026 geplant. ©Stadt Wien/Martin Votava
Wien baut ein Wasserwerk auf der Donauinsel. Die Stadt will sich damit auf den steigenden Bedarf nach sicherer Trinkwasserversorgung in den kommenden Jahrzehnten vorbereiten.

Die Anlage wird bis 2030 zwischen der Nordbrücke und dem Steinitzsteg errichtet. Sie soll bis zu 1.000 Liter Trinkwasser pro Sekunde liefern, wie Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) bei der Präsentation des Projektes am Donnerstag erläuterte.

Das entspricht etwa 18.000 gefüllten Badewannen pro Stunde, wurde vorgerechnet. Und auch wenn das Gebäude von der Donau bzw. der Neuen Donau flankiert wird: Das flüssige Nass wird nicht aus den Flüssen entnommen, sondern aus dem Boden. Das Wasserwerk wird von 17 Grundwasser-Brunnen auf der Donauinsel sowie in Nußdorf gespeist.

Wasserverbrauch in Wien steigt

Das Projekt soll Versorgungssicherheit an Spitzentagen garantieren. "Die Wassermenge, die wir in Zukunft benötigen, wird vom Bevölkerungswachstum und vom Klimawandel beeinflusst. Wir können bereits einen Anstieg des Gesamt-Wasserverbrauches in Wien beobachten", erläuterte Czernohorszky. Nach einer Prognose von Wiener Wasser wird der durchschnittliche Bedarf von aktuell 400.000 bis 2050 auf etwa 450.000 Kubikmeter pro Tag zunehmen.

Baustart für das Donauinsel-Wasserwerk ist im Frühjahr 2026. Es enthält eine Aufbereitungsanlage, in der das Wasser mehrfach gefiltert wird. Dies geschieht laut Stadt ähnlich wie im Gebirge das Hochquellwasser gereinigt wird. Anschließend wird das Wasser mittels UV-Licht desinfiziert. Für eine Aufbereitung nach dem neuesten Stand der Technik kooperiert man auch mit Universitäten.

Während der mehrjährigen Bauphase werden Fußgänger- und Radverbindungen auf der Insel neu organisiert. So wird ab Anfang Oktober auf der Seite der Neuen Donau der Treppelweg zwischen Georg-Danzer-Steg (U6-Brücke) und Nordbrücke verbreitert und hochwassersicher ausgebaut. Dafür wird ab dem kommenden Frühjahr der bisherige Hauptweg gesperrt und für den Baustellenverkehr reserviert.

Strategie "Wiener Wasser 2050"

Gearbeitet wird am Ausbau der Wasserversorgung nicht nur in der Stadt. Auch die Belieferung von Hochquellwasser wird im Rahmen der Strategie "Wiener Wasser 2050" intensiviert. Geplant ist etwa ein zusätzlicher Rohrstrang von der Höllbachquelle im Hochschwabgebiet. Weitere Projekte wie der laut Stadt weltweit größte geschlossene Trinkwasserspeicher in Neusiedl am Steinfeld (Gemeinde St. Egyden) im Bezirk Neunkirchen sind bereits in Umsetzung. Die jährlichen Investitionen in die Versorgungssicherheit wurden heute mit rund 120 Mio. Euro beziffert.

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(APA/Red)

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